Im dritten Anlauf soll es klappen. SolarMax hat bei der US-Börsenaufsicht seine Unterlagen für ein IPO eingereicht, nachdem ein SPAC-Deal im Frühjahr geplatzt ist. Das Solarunternehmen will dabei einen zweistelligen Millionenbetrag einsammeln. Trotz guter Aussichten für die Solarbranche werfen einige Punkte Fragen auf.
Insgesamt will das Unternehmen 7,5 Millionen Aktien zu vier Dollar das Stück platzieren. Das IPO hätte ein Emissionsvolumen von 30 Millionen Dollar und SolarMax würde mit 190 Millionen Dollar bewertet. Die 300-Millionen-Dollar-Bewertung aus der geplatzten Fusion mit dem Alberton Acquisition SPAC wäre damit deutlich zusammengeschrumpft.
Die Gründe dafür dürften insbesondere in der unsteten Geschäftsentwicklung von SolarMax liegen. Im ersten Quartal verbuchte das Unternehmen, das in den USA und China tätig ist, mit neun Millionen Dollar zwar ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 27 Prozent, dieser entfiel aber komplett auf die US-Sparte. Die chinesische Tochter erwirtschaftete keinerlei Umsätze.
Das China-Geschäft besteht in erster Linie aus der Identifizierung und der Übernahme von Solarparkprojekten für den Weiterverkauf an Dritte. Der Haken: SolarMax‘ einziger chinesischer Kunde ist laut dem Wertpapierprospekt ein „großes staatliches Unternehmen“. In den letzten vier Jahren schwankten die Umsätze des Segments zwischen fünf Millionen (2019) und 94 Millionen Dollar (2020).
In den USA ist SolarMax als Verkäufer, Installateur und Finanzier von Photovoltaik- und Batterie-Backup-Systemen aktiv. Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen LED-Systeme. Auch die US-Sparte war zuletzt deutlichen Umsatzschwankungen unterworfen, allerdings fiel die Spanne mit 39 Millionen Dollar (2019) bis 27 Millionen (2017 und 2021) geringer aus als im China-Segment.
Bis 2030 soll alleine der Photovoltaik-Markt mehr als 250 Milliarden Dollar schwer werden und dürfte nicht zuletzt durch die erwarteten Initiativen von US-Präsident Joe Biden weiteren Vorschub erlangen. Ein Umfeld, von dem auch SolarMax profitieren sollte. Aufgrund der unsteten Entwicklung des Unternehmens bleibt DER AKTIONÄR beim dritten Anlauf an die Börse – der erste IPO-Versuch wurde 2020 zugunsten des SPAC-Deals abgesagt – an der Seitenlinie und setzt im Solar-Segment weiter auf seine Empfehlung für JinkoSolar.