In der vergangenen Woche ist die Aktie von Siemens Energy auf den höchsten Stand seit August geklettert. Auch wenn es im Anschluss wieder unter die 14-Euro-Marke ging, hat sich das Chartbild damit weiter aufgehellt. Gute Nachrichten gab es vor dem Wochenende noch von der Tochter Siemens Gamesa, die sich künftig mehr auf das Kerngeschäft fokussiert.
Siemens Gamesa hat den Verkauf der 32-Prozent-Beteiligung an der spanischen Windar Renovables abgeschlossen. Bereits im Mai vergangenen Jahres war der Schritt angekündigt worden. Übernommen wird der Anteil vom Finanzinvestor Bridgetown.
Der Konzern bezeichnet den Verkauf als logischen Schritt, da es wichtig sei, sich auf das absolute Kerngeschäft zu konzentrieren. Der Turnaround habe weiter Priorität. „Es ist Teil unserer Strategie, uns von Aktivitäten zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, und uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren: Design, Herstellung, Installation und Wartung von Windturbinen. Daran arbeiten wir Schritt für Schritt, um ein zuverlässiges und profitables Unternehmen zu werden“, so Gamesa-CEO Jochen Eickholt.
Siemens Gamesa will aber weiterhin strategischer Kunde bei Windar bleiben. Dort kauft der Konzern etwa verschiedene Arten von Unterkonstruktionen für Offshore-Projekte. Dazu zählen zum Beispiel Monopiles, Jackets oder auch schwimmende Unterkonstruktionen.
Der Verkauf der Windar-Beteiligung macht Sinn. Gerade angesichts der schweren Krise und der zahlreichen hausgemachten Probleme ist Siemens Gamesa gut beraten, sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Dennoch ist es nur ein kleiner Schritt und es bleiben nach wie vor viele Baustellen. Auch wenn sich das Chartbild zuletzt aufgehellt hat, ist das Risiko bei Siemens Energy deshalb nach wie vor groß. DER AKTIONÄR rät deshalb weiter zu anderen Werten, bei denen das Chance-Risiko-Verhältnis besser ist.