Nach den überzeugenden Quartalszahlen fehlen bei Siemens Energy derzeit die Anschlusskäufe. Die US-Bank JPMorgan lobte die Ergebnisse des Energietechnikkonzerns ebenfalls. Dennoch sieht sie ein erhebliches Rückschlagrisiko. Die Aktie notiert zu Wochenbeginn marktkonform quasi unverändert.
Analyst Akash Gupta bezeichnete die Ergebnisse für das dritte Quartal 2023/24 zwar als überraschend gut. Deshalb hob er auch seine Schätzung für die Profitabilität vor Sonderposten für das laufende Jahr an. Allerdings würden andere negative Effekte wie höhere Minderheitsanteile oder die Anpassung des Betriebskapitals im Rahmen der erfolgten Übernahmen dies kompensieren. Der Experte beließ sein Kursziel deshalb auf 13 Euro, was knapp 50 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt. Angesichts einer möglichen Halbierung lautet die Einstufung entsprechend „Underweight“.
Im dritten Quartal hatte Siemens Energy zwar rote Zahlen geschrieben. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern aber weiter mit einem Gewinn von bis zu einer Milliarde Euro. Zudem zeigen der Rekordauftragseingang von Gas Services sowie die Rekordauftragsbestände bei Gas Services und Grid Technologies, dass es operativ weiter gut läuft. Beim Free Cashflow wurde die Prognose sogar angehoben.
Aus charttechnischer Sicht lässt der Befreiungsschlag allerdings weiter auf sich warten. Nach dem starken Jahresstart bewegt sich die Aktie nun seit Mai in einer Seitwärtsbewegung zwischen etwa 22,50 Euro und 27,00 Euro. Aktuell bewegt sich der Kurs ungefähr in der Mitte dieser Spanne – auch die starken Zahlen konnten keine Impulse für den Angriff auf die obere Begrenzung liefern.
JPMorgan ist mit seinem Kursziel äußerst bearish. Klar ist, dass die Probleme bei der Windtochter Siemens Gamesa noch immer als Damoklesschwert über dem Konzern schweben und hier weitere Rückschläge nicht auszuschließen sind. Ansonsten läuft es aber rund bei Siemens Energy, was die starke Performance seit Jahresbeginn zeigt. Die Aktie ist derzeit eine Halteposition.