Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet in diesem Jahr eine anziehende Gasnachfrage, wobei das knappe Angebot zu Preisschwankungen führen könne. Prognostiziert werde ein Anstieg der weltweiten Gasnachfrage um 2,5 Prozent, teilte die IEA am Freitag mit. Das dürfte vor allem die Aktionäre von Energiewerten wie Shell und Equinor freuen.
Gründe dafür seien kälteres Winterwetter als im Vorjahr und angesichts gesunkener Preise auch eine steigende Nachfrage der Industrie. Für die Stromerzeugung wird nur ein geringfügiger Anstieg des Gasverbrauchs prognostiziert, da ein höherer Verbrauch im asiatisch-pazifischen Raum, in Nordamerika und im Nahen Osten durch geringere Nachfrage in Europa teilweise ausgeglichen werden dürfte.
Ein begrenzter Anstieg der weltweiten Flüssiggas-Produktion dürfte 2024 das Nachfragewachstum bremsen, so die Agentur weiter. Wegen Verzögerungen bei neuen Verflüssigungsanlagen werde in diesem Jahr eine Zunahme des Flüssiggasangebots um 3,5 Prozent erwartet, was weniger sei als in den vergangenen Jahren. Die wachsende Nachfrage und das knappe Angebot könnten im Laufe des Jahres erheblich zu Preisschwankungen beitragen.
"Wir erwarten in diesem Jahr ein solides Wachstum der weltweiten Gasnachfrage, da die Preise auf ein relativ erträgliches Niveau gesunken sind", sagte IEA-Energiemarktdirektor Keisuke Sadamori. "Entscheidend wird jedoch sein, wie schnell diese neue Nachfrage befriedigt werden kann, zumal das Angebot knapp ist und umfangreiche neue Flüssiggas-Kapazitäten erst nach 2024 ans Netz gehen werden."
Auch wenn die Gaspreise längst nicht mehr auf dem Niveau wie im Sommer 2022 sind, verdienen die Unternehmen nach wie vor prächtig. Ein weiterer Anstieg der Preise durch die Nachfragesituation, aber auch geopolitische Unsicherheiten könnte den Aktien von Shell und Equinor einen Boost verleihen. DER AKTIONÄR rät bei beiden weiterhin zum Kauf.