Der amerikanische Luft- und Raumfahrt-Konzern Boeing hat schon seit Jahren Probleme mit seinem neuen Langstrecken-Jet Boeing 787, genannt Dreamliner. Von Rumpf-Bauteilen bis hin zu tropfenden Wasserhähnen reicht die Mängel-Palette. Am Montag teilte der Dow-Jones-Konzern neue Probleme mit. Zeitweilig sackt die Aktie ans Index-Ende.
Die Anleger von Boeing sind am Dienstag-Abend etwa zwei Stunden vor Börsenschluss von einer schlechten Nachricht überrascht worden. In einer Mitteilung des Flugzeugbauers heißt es: "Wir überprüfen 787-Flugzeuge in unserem Bestand auf einen fehlerhaften Zustand im Zusammenhang mit einem Beschlag am Höhenleitwerk. Flugzeuge, bei denen ein fehlerhafter Zustand festgestellt wird, werden vor der Ticketausstellung und Auslieferung nachgearbeitet." Man sei jedoch weiter optimistisch, in diesem Jahr 70 bis 80 der Großraumjets ausliefern zu können.
Die Mitteilung, wonach sich Auslieferungen des Langstreckenjets 787 wegen neuer Produktionsprobleme verzögern könnten, drückte die Aktien des Flugzeugbauers in einer ersten Reaktion plötzlich mit fast vier Prozent ins Minus. Das Tagestief lag bei 200,61 Dollar. Vor der Meldung hatte der Kurs noch stabil im Plus gelegen. Zuletzt relativierte sich der Abgabedruck aber wieder auf minus 0,6 Prozent.
Für Boeing ist die Meldung erneut ein Rückschlag, da der Flugzeughersteller eigentlich darauf hinarbeitet, die steigende Nachfrage nach Langstrecken-Flugzeugen schneller zu befriedigen. Der Fehler könnte auch etwa 90 bereits gebaute Dreamliner betreffen, die das Unternehmen noch nicht ausgeliefert hat, hieß es von Boeing.
Die Produktion werde aber nicht angehalten, da zeitnah angepasste Teile verbaut werden sollen. Boeing hält auch an dem Ziel fest, in diesem Jahr noch 70 bis 80 dieser Großraumflugzeuge auszuliefern.
Es klingt nach einer Never Ending Story. Der große Konzern wird immer wieder von Problemen heimgesucht, die die Produktion und Auslieferung des wichtigen Langstrecken-Flugzeugs behindern und entsprechend Kosten verursachen. Die Boeing-Aktie bleibt lediglich zweite Wahl.
DER AKTIONÄR favorisiert ohnehin unter den beiden weltweit führenden Flugzeugbauern weiterhin die Aktie von Airbus. Der DAX-Wert hatte kürzlich bei gut 130 Euro das höchste Niveau seit Februar 2020 erreicht. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2020 bei 139,40 Euro sollte daher wieder in Reichweite kommen. Gewinne laufen lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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