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Ryanair verlässt Frankfurt: Das steckt hinter dem Fraport-Rückzug

Ryanair verlässt Frankfurt: Das steckt hinter dem Fraport-Rückzug
Foto: Shutterstock
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Martin Mrowka 07.01.2022 Martin Mrowka

Hals über Kopf gibt der irische Billigflieger Ryanair seine Basis am Flughafen Frankfurt auf. Bereits ab Ende März werden keine Flüge mehr ab dem großen Drehkreuz mehr angeboten. Hintergrund sind wohl Preiserhöhungen durch den Flughafenbetreiber Fraport. Beide beteiligten Aktien geben in abgeschwächtem Umfeld nach.

Die irische Low-Cost-Airline war erst im April 2017 nach Frankfurt gekommen. Bis dahin hatte Ryanair für Passagiere aus dem Rhein-Main-Gebiet nur den kleinen Flughafen Hahn im Hunsrück als Abflugsort angeboten, der im November Insolvenz angemeldet hat. Fraport hatte dem Billiganbieter damals deutlichen Gebührennachlässe gewährt – zum Ärger von Lufthansa.

Nun gibt Ryanair seine Basis am Flughafen Frankfurt auf und zieht seine fünf Flieger ab. Das erklärte der Ryanair-CEO Eddie Wilson gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Hintergrund sind hohe Flughafenentgelte, die um 4,3 Prozent gestiegen seien.

Fraport zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht. Man sei insbesondere verwundert, dass gerade die Entgelte den Ausschlag für eine Beendigung des Flugverkehrs gegeben haben sollen. Diese seien einerseits vom hessischen Wirtschaftsministerium genehmigt worden und andererseits im Vergleich mit anderen Flughäfen ähnlicher Größenordnung maßvoll ausgefallen. Zudem werde es für nachhaltigere, effizientere und geräuschärmere Flugzeuge Nachlässe geben.

Ryanair erklärte weiterhin, dass andere Flughäfen durch gesenkte Entgelder für Entlastung bei den angeschlagenen Fluglinien sorgten. Frankfurt sei hingegen mit der Erhöhung einen anderen Weg gegangen. Die WirtschaftsWoche sieht jedoch noch andere Gründe für den Rückzug - vor allem bei den Iren selbst.

Ryanair kündigte dennoch an, an anderen Standorten in die Flotte investieren zu wollen. Als Kennmarke nannte die Fluggesellschaft einen dreistelligen Millionenbetrag. Ein Teil soll beispielsweise nach Nürnberg fließen, wo am Flughafen "Albrecht Dürer" zwei weitere Flugzeuge stationiert werden sollen.

Die eigentlich hochprofitable Ryanair hat wegen der fortlaufenden Corona-Krise ihre Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr gesenkt. Das Unternehmen kalkuliert nun mit einem Fehlbetrag für das bis Ende März 2022 laufende Geschäftsjahr von 250 Millionen bis 450 Millionen Euro, nachdem die Airline zuletzt von einem Minus von 100 bis 200 Millionen Euro ausgegangen war. Beim Passagieraufkommen rechnet der Konzern nun mit "unter 100 Millionen Fluggästen" anstelle von mehr als 100 Millionen.

Die Ryanair-Aktie verliert am Freitag 1,7 Prozent, Fraport-Papiere geben im MDAX knapp ein Prozent nach.

Fraport (WKN: 577330)
Ryanair (WKN: A1401Z)

Ryanair ist bekannt dafür, extrem hart mit den Flughafenbetreibern zu verhandeln. Doch Flughäfen wie Fraport leiden ebenfalls stark unter der Corona-Pandemie und müssen gleichzeitig enorme Investitionen stemmen. Fraport baut gerade ein drittes Terminal.

DER AKTIONÄR hält beide Aktien mittel- bis längerfristig für aussichtsreich. Engagierte Anleger halten ihre Ryanair- und/oder Fraport-Papiere.

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