Der Corona-Crash an der Börse macht auch vor defensiven Branchen nicht halt. Innerhalb kurzer Zeit haben auch die Versorgeraktien die stattlichen Gewinne der letzten Monate wieder abgegeben. Am Montag verliert die RWE-Aktie erneut knapp zehn Prozent. Für die Experten ist jedoch klar: Der Abverkauf ist übertrieben.
Berenberg-Analyst Andrew Fisher ist der nächste, der seine „Buy“-Einstufung für RWE bestätigt. Das Kursziel lautet 34 Euro und liegt damit rund 50 Prozent über dem aktuellen Niveau. Er sei weiterhin überzeugt, dass in nicht allzu ferner Zukunft sowohl die Preise für Kohle als auch für Strom deutlich steigen werden, so Fisher. Wegen der Coronavirus-Krise habe er zugleich dennoch einen Rückgang der Emissionen berücksichtigt. RWE bleibt einer seiner drei „Top Picks“ im Sektor.
Bereits in der vergangenen Woche hatten mehrere Experten trotz der Corona-Krise ihre Kaufempfehlungen für RWE bestätigt. Die DZ Bank, die UBS oder auch Goldman Sachs halten den Kursrutsch für übertrieben und sehen RWE langfristig gut gerüstet für die neue Energiewelt.
DER AKTIONÄR ist ebenfalls grundsätzlich positiv gestimmt für RWE. Allerdings haben die vergangenen Tage gezeigt, dass die Panik an den Börsen praktisch vor keiner Branche halt macht. Solang der blinde Abverkauf weitergeht, sind auch bei RWE weitere Verluste zu befürchten. Anleger sollten deshalb noch nichts überstürzen, sich aber bereits auf die Lauer legen, um den richtigen Wiedereinstiegszeitpunkt zu finden.