Die Anteilscheine von Royal Dutch Shell erhalten nach wie vor Rückenwind von den Rohstoffmärkten. So konnten die Kurse von Brent, WTI & Co weiter Boden gut machen. Damit bewegen sich die Ölpreise auf dem höchsten Niveau seit Anfang August.
Für Aufsehen sorgt am Ölmarkt Hurrikan "Nicholas", der den US-Bundesstaat Texas in der Nacht erreicht hatte. Allerdings schwächte er sich anschließend zu einem Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde ab. "Zu den Auswirkungen dieses Hurrikans auf die Ölinfrastruktur gibt es bislang noch keine Angaben", kommentierte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Er scheint aber weitaus weniger dramatisch als Ida vor gut zwei Wochen zu sein."
Die Region am Golf von Mexiko erholt sich gerade von den Auswirkungen des schweren Hurrikans Ida, der vor etwas mehr als zwei Wochen zur Schließung vieler Förderanlagen geführt hatte. Mittlerweile ist gut die Hälfte der Kapazität wieder in Betrieb, einzelne Plattformen sollen nun aber erneut geschlossen werden.
Die im August in den USA etwas gesunkene Jahresinflationsrate hat die Ölpreise nur kurzzeitig gestützt. Die Daten mindern den Druck auf die US-Notenbank etwas, rascher aus ihrer lockeren Geldpolitik auszusteigen. Eine lockere Geldpolitik stützt tendenziell auch die Nachfrage nach Rohöl.
Darüber hinaus hatte die OPEC ihre Prognose für die Entwicklung der Ölnachfrage für 2022 angehoben, was die Ölpreise weiter nach oben trieb.
Das anhaltend hohe Ölpreisniveau spielt Shell natürlich voll in die Karten. Der Energieriese dürfte in diesem Jahr wieder einen Nettogewinn von knapp 20 Milliarden Dollar erzielen. Dies dürfte früher oder später auch den Kurs ankurbeln. Die günstig bewertete Aktie bleibt attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei 13,60 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX