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Royal Dutch Shell: Kräftige Fördersenkungen rund um den Globus - startet jetzt die Aufholjagd?

Royal Dutch Shell: Kräftige Fördersenkungen rund um den Globus - startet jetzt die Aufholjagd?
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DER AKTIONÄR 14.04.2020 DER AKTIONÄR

Nach einem wochenlangen Tauziehen haben sich die wichtigsten Ölförderländer nun doch endlich einigen können. So verringern rund um den Globus viele mächtige Staaten ihren Ausstoß, um die Ölpreise wieder nach oben zu hieven. Davon würde natürlich auch Royal Dutch Shell in erheblichem Umfang profitieren.

Ab Mai wird gesenkt

Im Mai und Juni werden die Mitglieder des Ölkartells Opec und ihre Partner insgesamt täglich 9,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) weniger fördern, teilte die Opec am Montag mit. Auch danach werden bis zum 30. April 2022 die Förderlimits an die wegen der Corona-Krise eingebrochene Nachfrage angepasst. Ölmarkt-Analysten gehen davon aus, dass die Ölnachfrage im zweiten Quartal um 15 Millionen Barrel am Tag sinken wird.  

 

Am Markt reagierten die Ölpreise mit heftigen Ausschlägen und pendelten sich dann auf einem Niveau ein, das sie vor der Einigung hatten. Das Rohöl der Sorte Brent kostete am Montagvormittag 31,17 US-Dollar pro Barrel. In der Spitze war der Preis nach dem Abkommen bis auf 33,24 Dollar gestiegen. Auch der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI fiel wieder zurück - nach einem Anstieg auf 24,49 Dollar sank er auf 22,81 US-Dollar.  

 

Die Einigung der Ölförderstaaten war im Grundsatz bereits am Freitag erzielt worden. Sie stand aber durch den Widerstand Mexikos bis zuletzt auf wackeligen Füßen. Bei einer Opec+-Sondersitzung per Videoschalte gingen die Partner dann aber auf den dringenden Wunsch Mexikos ein, nur 100.000 Barrel Förderkürzung statt der geforderten 400.000 Barrel beizutragen. US-Präsident Donald Trump hatte bereits angekündigt, die USA seien bereit, ihre Ölproduktion in Abstimmung mit Mexiko entsprechend zu kürzen. Die gesamte Produktionskürzung entspricht rund zehn Prozent der täglichen Ölförderung weltweit. 

Historische Senkung

Insgesamt wurden damit die neuen Limits wegen der Haltung Mexikos nun im Vergleich zu den Zielen vom Freitag leicht korrigiert. So wollen die Opec und ihre Partner die Produktion von Juli bis Dezember um täglich 7,7 Millionen Barrel Öl senken. Vorgesehen waren zunächst acht Millionen Barrel. Zwischen Januar 2021 und April 2022 soll die tägliche Produktionskürzung 5,8 Millionen Barrel statt geplanter sechs Millionen Barrel umfassen.  

 

Als Ausgangsniveau wurde jeweils die Produktionsmenge im Oktober 2018 festgelegt, für Saudi-Arabien und Russland gilt ein eigenes Ausgangsniveau von 11 Millionen Barrel pro Tag. Beide Länder werden die Hauptlast der Kürzung tragen. "Diese Produktionsanpassungen sind historisch. Sie sind die bisher umfangreichsten und längsten, da sie auf zwei Jahre angelegt sind", sagte Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo. 

 

Die Corona-Krise mit dem folgenden Einbruch der Nachfrage nach Öl hatte den Ölpreis abstürzen lassen. Einzelne Teilnehmer der Sitzung äußerten die Hoffnung, dass sich die Ölpreise kurzfristig um 15 Dollar je Fass erholen. In diesem Fall könnte auch der Benzinpreis an den Tankstellen wieder steigen. Ein stabiler Ölpreis gilt auch als wichtig für die Sicherheit der Ölversorgung, die mit immensen Investitionen verbunden ist. 

Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M)

Der Schritt der großen Förderländer ist wirklich bemerkenswert. Ob es reicht, um die stark gesunkenen Ölpreise wieder auf deutlich höhere Niveaus zu hieven, steht aber immer noch in den Sternen. Hierfür bedarf es ganz klar einer deutlichen Erholung der Ölnachfrage. Und diese wird von der weiteren Ausbreitung des Coronavirus sowie von den Maßnahmen der Regierungen weltweit abhängen. 

Trotz des anhaltend großen Herausforderungen können mutige, langfristig orientierte Anleger das aktuelle Kursniveau der Shell-Aktie zum Aufbau erster kleinerer Positionen nutzen. Der Stoppkurs sollte auf 13,00 Euro nachgezogen werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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