Mit der Aktie von Royal Dutch Shell geht es im heutigen Handel erneut bergab. Denn die Ölpreise sind auch am Mittwoch weiter eingebrochen. Nachdem die Verluste zunächst noch geringer ausfielen als an den vergangenen Handelstagen, ging es anschließend zweistellig nach unten. Mittlerweile liegen die Preise für wichtige Ölsorten auf historisch niedrigen Niveaus.
Im Mittagshandel kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 27,84 US-Dollar. Das waren 89 Cent weniger als am Vortag und der niedrigste Wert seit 2016.
Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI rutschte im Mittagshandel erstmals seit 2002 unter die Marke von 25 Dollar je Barrel. Zuletzt wurde US-Öl bei mit 24,87 Dollar gehandelt. Das sind 2,08 Dollar weniger als am Dienstag.
Damit setzte sich der Abwärtstrend beim Öl am Mittwoch - ähnlich wie am Aktienmarkt - weiter fort. Man befinde sich in einer gefährlichen Situation in der gute Nachrichten wertlos seien, kommentierte Stephen Brennock, Analyst von PVM Oil Associates, die Lage. Neben den wirtschaftlichen Folgen der Viruskrise belastet seit Anfang März ein Preiskrieg der führenden Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland den Ölmarkt zusätzlich. Seit Beginn des Monats hat sich das für Europa wichtige Rohöl aus der Nordsee bereits um etwa 45 Prozent verbilligt.
Die Ölpreise konnten damit bisher nicht von drastischen Maßnahmen der US-Regierung zur Eindämmung der Folgen der Coronakrise profitieren. Als Teil eines billionenschweren Hilfspakets sollen in den USA auch Konsumschecks an die Bürger verteilt werden. Insgesamt will die Regierung in Washington nach Angaben des Finanzministers Steven Mnuchin rund eine Billion US-Dollar (900 Milliarden Euro) in die größte Volkswirtschaft der Welt pumpen.
Das Marktumfeld für Royal Dutch Shell bleibt sehr schwierig. Solange die Ölpreise keinen Boden bilden beziehungsweise Russland, USA und Saudi-Arabien den Markt regelrecht mit Öl fluten, drängt sich ein Einstieg vorerst nicht auf. Anleger behalten die Ruhe und warten einen passenden Zeitpunkt für einen Kauf der Dividendenperle ab.
Mit Material von dpa-AFX
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