Die Welt starrt gebannt in die USA, wo sich Joe Biden und Donald Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Wie der Ölpreis auf den Wahlausgang reagieren wird, steht aktuell noch in den Sternen. Trotz der hohen Unsicherheit bezüglich der Entwicklung von Brent-, WTI-Öl und Co haben zahlreiche Analysten bereits konkrete Gewinnschätzungen für Shell für das Jahr 2021 abgegeben.
So gehen die Experten durchschnittlich von einem Umsatz in Höhe von 279 Milliarden Dollar aus. Für 2020 liegen die Schätzungen aktuell bei 230 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: 2019 waren es sogar noch 340 Milliarden Dollar.
Das operative Ergebnis dürfte sich von 4,3 auf 15,4 Milliarden Dollar deutlich verbessern. Zudem wird für das kommende Jahr mit einem Nettogewinn von 9,4 Milliarden Dollar gerechnet, nachdem 2020 wegen hoher Sonderabschreibungen von knapp 17 Milliarden Dollar ein hoher Verlust anfallen dürfte.
Pro Aktie dürfte sich daraus ein Ergebnis von 1,33 Dollar ergeben. Das KGV würde damit bei 10 liegen. Bei der Dividende liegen die Prognosen im Durchschnitt aktuell bei 0,70 Dollar je Aktie, woraus sich eine Rendite von etwa 5,4 Prozent ergeben würde.
Auch das Jahr 2021 wird für Shell durchaus schwierig werden. Neben einem wohl erneut relativ niedrigem Ölpreisniveau dürfte das Konzernergebnis in den kommenden Jahren unter dem teuren Konzernumbau, durch den Shell seine Klimabilanz verbessern will, leiden. Andererseits sollte im Aktienkurs nach der monatelangen Talfahrt auch bereits sehr viel eingepreist sein. Mutige Anleger können weiterhin auf ein Comeback der Dividendenperle setzen, sollten ihre Position aber mit einem Stopp bei 9,10 Euro absichern.