Die Aktie des britisch-niederländischen Energieriesen Royal Dutch Shell ist bereits seit Jahren bei den Privatanlegern wegen der anhaltend hohen Dividende beliebt. Doch im Zuge des rapiden Ölpreisverfalls sorgen sich allmählich immer mehr Anleger, ob der Konzern die Ausschüttung weiterhin halten kann. DER AKTIONÄR gibt Antworten.
Seit mehreren Jahren zahlt Shell seinen Anteilseignern eine stattliche Dividende von 1,88 Dollar je Aktie. Selbst als das Unternehmen in den Jahren des rapiden Ölpreisverfalls ab 2014 weniger als 1,88 Dollar verdiente, wurde die Ausschüttung nicht gekürzt. Denn Shell wollte tunlichst nicht mit der stolzen Tradition brechen, seit 1945 keine Kürzung mehr vorgenommen zu haben.
Im Zuge des erneuten Ölpreiseinbruchs haben nun viele Analysten – aber noch längst nicht alle – ihre Gewinnprognosen für Shell kräftig reduziert. Aktuell gehen die Experten im Durchschnitt davon aus, dass der Gewinn in diesem Jahr bei 1,75 Dollar pro Aktie liegen wird. Gut möglich, dass aber diese Durchschnittsprognose noch weiter sinken wird.
Für 2021 wird aktuell ein Nettogewinn von 2,41 Dollar erwartet. Angesichts der Tatsache, dass Shell über eine solide Bilanz verfügt und wohl eher bei den Aktienrückkäufen sparen würde, stehen die Chancen derzeit noch gut, dass die Dividende bei 1,88 Dollar gehalten werden kann.
Sollte sich aber das Marktumfeld weiter eintrüben und die Ölpreise ihren dramatischen Sinkflug fortsetzen, müsste Shell wohl doch irgendwann darüber nachdenken, selbst diese „heilige Kuh“ zu schlachten.
Gelingt es Shell, die Dividende bei 1,88 Dollar zu belassen, dann würde sich daraus eine satte Rendite von 12,2 (!) Prozent errechnen. Dennoch sollten nach wie vor ausnahmslos mutige, langfristig orientierte Anleger einen Einstieg in Erwägung ziehen. In diesem Fall sollte das Investment mit einem Stoppkurs bei 11,20 Euro abgesichert werden.
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