Die Aktien des Elektroautobauers Rivian setzen ihren Erholungsversuch vom Vortag fort. Der Tesla -Rivale war erst am 10. November an die Börse gegangen. Aus dem Stand kam das Unternehmen auf einen Börsenwert von knackigen 100 Milliarden Dollar.
Die Rivian-Aktie war binnen weniger Tage bis auf 179 Dollar nach oben geschnellt - ein Plus von fast 130 Prozent verglichen mit dem Ausgabepreis von 78 Dollar. Nach dem Rekordhoch war es dann aber im Zuge einer allgemeinen Schwäche von Tech-Werten bis Ende letzte Woche auf 100 US-Dollar nach unten gegangen.
Am Montag gab es eine Kaufempfehlung der Bank of America. Der Entwickler von Elektrofahrzeugen sei zur richtigen Zeit mit den passenden Produkten am richtigen Ort, schrieb Analyst John Murphy in einer Studie. Der entscheidende Wettbewerbsvorteil unter den etablierten Unternehmen und Start-Ups der E-Auto-Branche sei eine äußerst umfassende und gut durchdachte Geschäftsstrategie. Das Kursziel von Analyst Murphy lautet 170 Dollar.
Sicherlich trifft Rivian mit seinen Produkten den Nerv der Zeit. Den Elektro-Pick-Up R1T etwa, den Rivian im September ausgerollt hat, wodurch der Newcomer Firmen wie Tesla und seinen Cybertruck zuvorgekommen ist.
Dazu den SUV R1S und den Liefer-Van, dessen Konzept Amazon auf Anhieb begeisterte. Bereits 2009 platzierte der Online-Gigant eine Order in Höhe von 100.000 Vans.
Dennoch muss man sich die Frage stellen, ob eine derart hohe Börsenbewertung von rund 100 Milliarden Dollar für eine Firma gerechtfertigt ist, die 2021 nicht mehr als ein paar Millionen Dollar umsetzen und 1,38 Milliarden Dollar Miese machen wird?
Rivian wird 2023 zwischen acht und zehn Milliarden Dollar umsetzen. Macht ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 10. Sportlich! Auf dem aktuellen Niveau ist das Papier zu teuer.