Die Autoindustrie in Europa und insbesondere in Deutschland steckt tief in der Krise. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den Kampf um das Überleben der Autoindustrie in Europa nun zu einem der Schwerpunkte ihrer zweiten Amtszeit machen. Auch die US-Bank JPMorgan hat zuletzt die Probleme erneut zum Thema gemacht und ihre Werte genannt, die sie in der Krise am besten positioniert sieht.
"Ich habe entschieden, einen strategischen Dialog zur Zukunft der Automobilindustrie in Europa einzuberufen", sagte von der Leyen in einer Rede zur Abstimmung über ihr neues Kommissionsteam im Europaparlament. "Wir werden alle Interessengruppen an einen Tisch bringen, um einander zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, da sich diese Branche in einem tiefgreifenden und disruptiven Wandel befindet."
Die US-Investmentbank JPMorgan hat den Autosektor im Hinblick auf 2025 genauer unter die Lupe genommen. Das Jahr werde geprägt von global geringem Produktionswachstum, Handelsspannungen, einer nur langsamen Elektrifizierung sowie Marktanteilszuwächsen chinesischer Hersteller, so JP-Morgan-Analyst Jose Asumendi am Mittwoch. Investoren dürften ihren Fokus weiter auf starke Barmittelzuflüsse richten, die Dividenden und Aktienrückkäufe erlauben. Zu finden seien sie in erster Linie bei Pkw- und Lkw-Herstellern sowie Reifenkonzernen, so Asumendi. Während er unter den deutschen Autowerten Volkswagen auf „Neutral“ beließ, bewertet er die Aktien der Porsche AG, von Mercedes-Benz und BMW weiter mit „Overweight“. BMW hat Asumendi allerdings von seiner "Analyst Focus List" gestrichen.
Die deutsche Autobranche ist massiv angeschlagen. DER AKTIONÄR rät derzeit dazu, auch wenn die Börse mittlerweile viel vorweggenommen hat, an der Seitenlinie zu bleiben. Bei Porsche AG und Mercedes-Benz können risikobereite Anleger antizyklisch versuchen, mit Abstauberlimits zum Zuge zu kommen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz, Porsche AG .