Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gestiegen. Am Markt richtet sich die Aufmerksamkeit auf eine Sitzung des Ölverbunds Opec+. Um die Mittagszeit kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89,32 US-Dollar. Das waren 16 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg zuletzt um 29 Cent auf 88,49 Dollar.
Zur Wochenmitte steht am Rohölmarkt eine Sitzung des Förderverbunds Opec+ im Mittelpunkt. Es wird erwartet, dass die von Saudi-Arabien und Russland angeführten Länder ihre Förderung erneut ausweiten. Allerdings hatte der Verbund zuletzt Probleme, seine eigenen Ziele zu erfüllen. Die knappe Produktion gilt als ein Grund für die hohen Ölpreise, die sich derzeit in der Nähe ihres Höchstsstandes seit Herbst 2014 bewegen.
Weitere Gründe für steigende Erdölpreise sind die solide Nachfrage nach Öl und Kraftstoffen sowie die angespannte Lage zwischen Russland und der Ukraine. Solche geopolitischen Spannungen zwischen rohstoffreichen Länder führen am Ölmarkt häufig zu einem Risikoaufschlag, den Fachleute derzeit auf etwa zehn Dollar veranschlagen.
Die US-Ölriese ExxonMobil konnte zuletzt enorm von den stiegenden Ölpreisen profitieren. Der Konrzern erzielt 2021 den höchsten Jahresgewinn seit dem Jahr 2014. Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für ExxonMobil anlässlich der jüngst veröffentlichten Quartalszahlen von 83 auf 87 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der Ölkonzern habe alles in allem solide angeschnitten, schrieb Analyst Phil Gresh in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Die Ziele für das laufende Jahr in puncto Investitionen und Produktion erschienen vernünftig. Der Experte erhöhte seine Prognosen für den bereinigten Gewinn je Aktie des Ölkonzerns bis 2023.
Die Aktie von ExxonMobil befindet sich seit dem Corona-Tief in einem stabilen Aufwärtstrend. Das Papier ist mittlerweile wieder im Bereich der Hochs aus den Jahren 2018 und 2019 angekommen. Die starken Zahlen im Rücken sollte das Papier allerdings seinen Aufwärtstrend fortsetzen und das Allzeithoch von Ende 2016 angreifen. Investierte Anleger bleiben an Bord und lassen ihre Gewinne laufen. Wenn der Ölpreis mitspielt, sind auch Kurse jenseits der 100-Dollar-Marke wieder im Bereich des Möglichen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ExxonMobil.