Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen und haben damit an die kräftigen Kursgewinne im Verlauf der Handelswoche angeknüpft. Nachdem die Notierungen im frühen Handel noch leicht nachgegeben hatten, drehten sie bis zum Nachmittag in die Gewinnzone. Das China-Reopening nimmt eine immer wichtigere Rolle am Öl-Markt ein.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im März kostete zuletzt 84,71 US-Dollar. Das waren 68 Cent mehr als am Vortag.
In der laufenden Woche haben die Erdölpreise ihren schwachen Jahresstart fast wettmachen können. Seit Montag ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee etwa sechs Dollar je Barrel gestiegen. Gründe für die Preisaufschläge sind unter anderem Hoffnungen auf eine konjunkturelle Stabilisierung in China. Mit der konjunkturellen Belebung nach dem Ende der harten Corona-Maßnahmen rechnen Experten mit einem Anstieg des Ölverbrauchs in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg unter Rohstoffexperten dürfte die tägliche Nachfrage nach Rohöl in China in diesem Jahr um 800.000 Barrel steigen. Das dürfte dann zu einer rekordhohen Nachfrage von etwa 16 Millionen Barrel pro Tag führen, hieß es weiter.
Neben der Entwicklung in China habe auch die Aussicht auf weniger starke Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed die Ölpreise gestützt, hieß es am Markt. Laut jüngsten Daten war die hohe Teuerung in den Vereinigten Staaten weiter zurückgegangen. Steigende Leitzinsen dämpfen zwar die Inflation, belasten aber auch die Wirtschaft und damit die Energienachfrage
Das China-Reopening bleibt das zentrale Thema am Ölmarkt. Die prognostizierte Rekordnachfrage sollte für weiter steigende Preise sorgen. DER AKTIONÄR hat derzeit OMV und Shell auf seiner Empfehlungsliste.
(mit Material von dpa-AFX)