Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre deutlichen Aufschläge vom Vortag leicht ausgebaut. Ausschlaggebend dafür war der deutlich schwächere Dollar, der sich seit den US-Inflationsdaten am Mittwochnachmittag auf dem Weg nach unten befindet. Aus technischer Sicht konnte Brent dadurch einen wichtigen Widerstand überwinden.
Laut den jüngsten Zahlen ist die Teuerungsrate in den USA im Juni auf 3,0 Prozent, und damit zum zwölften Mal in Folge, gefallen. Analysten hatten im Schnitt mit einer Inflation von 3,1 Prozent gerechnet. Die Zinserwartungen an die US-Zentralbank Fed wurden dadurch weiter gedämpft.
Laut dem FedWatch Tool der CME Group rechnet der Markt nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 59,0 Prozent damit, dass sich die Leitzinsen nach dem letzten Fed-Meeting Mitte Dezember zwischen 5,25 und 5,50 Prozent – und damit nur 25 Basispunkte über dem derzeitigen Niveau – befinden werden. Noch vor einer Woche war die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario mit 46,1 Prozent deutlich geringer.
Der schwächere Dollar hellte das Chartbild für Öl der Nordseesorte Brent spürbar auf. Der Kurs konnte nicht nur das Juni-Hoch bei 78,68 Dollar, sondern auch die psychologisch wichtige 80-Dollar-Marke hinter sich lassen. Als nächster Widerstand wartet die 200-Tage-Linie, die derzeit bei 82,48 Dollar verläuft. Schafft Brent den Sprung über diese Hürde, wäre der Weg in den Bereich zwischen Marken von 86 und 88 Dollar frei. Dort befinden sich mehrere Hochs aus den ersten Monaten des Jahres.
Der schwächere Dollar greift den zuletzt richtungslosen Ölpreisen unter die Arme und verbessert das technische Bild deutlich. Kann sich Brent nachhaltig über der 80-Dollar-Marke halten, sollte der Kurs auch bald die 200-Tage-Linie zurückerobern können. DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin dazu, Positionen bei den Produzenten wie BP oder Repsol einzugehen.