Öl der Nordseesorte Brent hat am Mittwoch ein leichtes Plus von 0,5 Prozent verzeichnet. Saudi-Arabien kündigte an, seine Produktion um weitere eine Million Barrel pro Tag zu reduzieren, gefolgt von Russland, das seine Produktion ebenfalls um 500.000 Barrel pro Tag kürzen will. Zwei Analysten gehen dennoch nicht von steigenden Preisen aus.
Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades, ist der Meinung, dass es keine weiteren großen Bewegungen bei den Ölpreisen geben wird. Denn die Welt sei weiterhin mit Rezessionsbedrohungen konfrontiert, die die Ölnachfrage negativ beeinflussen.
"Die Ölpreise erholten sich nach der Ankündigung weiterer Kürzungen seitens Saudi-Arabiens und Russlands, aber es bleibt abzuwarten, ob die Gewinne nachhaltig sein werden", sagte er. "Ich glaube nicht, dass sie es sein werden. Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten in China und anderswo sowie die anhaltende restriktive Politik von Fed und EZB werden wahrscheinlich das Aufwärtspotenzial für den Barrelpreis begrenzen. Die Erwartungen an die Nachfrage dürften weiterhin sinken."
Alex Kuptsikevich, Senior Market Analyst bei FxPro, erwartet ebenfalls nicht, dass die neuesten Produktionskürzungen viel Unterstützung für Öl bieten.
"Bisher haben die Bemühungen von Russland und Saudi-Arabien, die Preise durch Produktionskürzungen zu unterstützen, ausgereicht, um einen Einbruch zu verhindern. Dennoch notieren die Preise rund 25 Prozent tiefer als noch vor einem Jahr“, sagte er.
Die Produktionskürzungen der Opec-Länder haben den Markt kaum beeinflusst. Sprang Brent noch vor drei Monaten um über sechs Prozent an, als Opec-Staaten Kürzungen verkündeten, fällt die Kursreaktion diesmal gering aus. Das deutet darauf hin, dass die Rezessionssorgen größer sind als die Wirkung der Angebotsreduktion. Brent könnte deshalb schon bald ein neues Jahrestief markieren.