Die Ölpreise sind mit einem Minus in die neue Handelswoche gestartet. Zwar zogen die Preise in der vorangegangenen Woche aufgrund von Förderungskürzungen seitens verschiedener Opec-Staaten um mehr als vier Prozent an. Doch die jüngsten Inflationsdaten aus China am Montagmorgen haben die Preise belastet.
Im Reich der Mitte stagnierten die Verbraucherpreise erstmals seit mehr als zwei Jahren, was der Markt als Zeichen wirtschaftlicher Schwäche interpretiert. Die schwache konjunkturelle Erholung Chinas von der einst strengen Corona-Politik verläuft seit Monaten enttäuschend, wodurch sich auch die Ölpreise bislang nicht nachhaltig erholen konnten.
Preisauftrieb kommt dagegen von der Angebotsseite. Vor einer Woche hatten die großen Förderländer Saudi-Arabien und Russland ihr Angebot weiter eingeschränkt. Die Anführer des Ölverbunds Opec+ wollen damit gegen die schwache Preisentwicklung vorgehen. Frühere Kürzungen hatten allerdings nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, die Ölpreise waren nicht nachhaltig gestiegen.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich Öl der Nordseesorte Brent im Niemandsland. Zwar hat sich im Bereich zwischen der 70- und 72-Dollar-Marke eine starke Unterstützungszone ausgebildet. Allerdings konnten die Bullen die 80-Dollar-Marke bisher nicht nachhaltig zurückerobern, weshalb der Kurs vorerst in einer Range zwischen dem Jahrestief bei 70,17 Dollar und dem Juni-Hoch bei 78,68 Dollar gefangen bleiben dürfte.
Die Ölpreise sind zwischen bullishen und bearishen News gefangen. Einerseits verringern die Opec-Staaten durch Förderungskürzungen das Angebot. Doch andererseits deuten die schwachen Daten aus China auf eine schwächere Konjunktur und damit geringere Nachfrage hin. Erst ein Ausbruch über die 80-Dollar-Marke beziehungsweise unter die 70-Dollar-Marke würde die Seitwärtsphase beenden.
(mit Material von dpa-AFX)