Die Ölpreise sind am Montag von hohem Niveau aus spürbar gesunken. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 109,83 US-Dollar. Das waren 2,84 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,96 Dollar auf 106,37 Dollar.
Der Krieg in der Ukraine dominiert nach wie vor den Ölmarkt. Die Invasion Russlands und scharfe Sanktionen vieler Länder hatten die Preise vor einer Woche auf das höchste Niveau seit dem Jahr 2008 getrieben. Mittlerweile haben sich die Preise wieder etwas von diesen Höchstständen entfernt. Ein Barrel Brent war vergangenen Montag bis auf rund 139 Dollar gestiegen.
Für etwas Hoffnung sorgten zuletzt neue Gespräche zwischen Unterhändlern der Ukraine und Russlands, die am Montag in einem Online-Format miteinander sprechen wollen. Zuletzt hatten sich Vertreter der Delegationen zurückhaltend optimistisch zu den Verhandlungen geäußert.
Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank hat die Sorge der Anleger vor einer unmittelbaren Unterbrechung der Energielieferungen aus Russland zuletzt etwas nachgelassen. Er verwies auf weitere Aussagen von Russlands Präsident Putin, der versicherte, dass man den Lieferverpflichtungen bei den Energieexporten nachkommen wolle. "Zudem haben die Vereinigten Arabischen Emirate die Debatte über eine stärkere Erhöhung der Ölproduktion durch die OPEC+ angestoßen", sagte der Commerzbank-Experte.
Die Aktien der großen Ölkonzerne halten sich trotz des jüngsten Preisrückgangs dennoch gut. Sie profitieren weiter von den nach wie vor hohen Notierungen. Die Aktie von Shell gibt am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate knapp ein Prozent auf 23,13 Euro nach. Die Aussichten bleiben weiter gut, Anleger lassen die Gewinne laufen. Ein Stopp bei 17,70 Euro sichert nach unten ab.