Die Ölpreise haben am Freitag erneut leicht zugelegt. Am Abend kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 106,75 US-Dollar. Das waren 2,09 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 1,71 Dollar auf 104,44 Dollar.
Der insgesamt robuste Arbeitsmarktbericht aus den USA für den Monat Juli stützte etwas die Ölpreise. Die Furcht vor einer wirtschaftlichen Rezession wurden so gedämpft. Die Preise waren insbesondere am Dienstag und Mittwoch angesichts wachsender Rezessionssorgen stark unter Druck geraten. Am Donnerstag hatten sie sich etwas erholt. Die Ölpreise werden aber trotz der jüngsten Erholung voraussichtlich mit einem deutlichen Wochenverlust aus dem Handel gehen.
"Dabei droht ein geringeres Angebot, da ein russisches Gericht verfügt hat, dass die Öllieferungen aus Kasachstan von täglich rund 1,2 Millionen Barrel über ein Exportterminal am Schwarzen Meer für 30 Tage unterbrochen werden", schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in einem Kommentar. "Aber offensichtlich konnte dies die Ängste vor einer geringeren Nachfrage nicht ausgleichen."
Wichtig für den weiteren Verlauf dürften die in der kommenden Woche anstehenden Prognosen des Ölkartells Opec und der Internationalen Energie-Agentur (IEA) sein. Fritsch erwartet eine Stabilisierung bei den Ölpreisen. Eine nennenswerte Preiserholung sei jedoch unwahrscheinlich.
Die Aktien der großen Ölkonzerne treten zum Wochenschluss auf der Stelle. Während BP, Shell und Exxon Mobil leicht zulegen können, notiert Chevron leicht im Minus. Investierte Anleger bleiben weiter an Bord. Die jüngsten Tiefs sollten aber nicht unterschritten werden, ansonsten würde sich das charttechnsiche Bild bei den Ölwerten weiter eintrüben. Exxon Mobil wurde bereits vor Kurzem ausgestoppt. Anleger warten hier vorerst ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil.