Die Corona-Pandemie sorgt bei zahlreichen Unternehmen für finanzielle Sorgen. Unprofitable Konzerne können in einer solchen Situation naturgemäß besonders schnell in Schieflage geraten. Auch der Turbinenbauer Nordex schreibt trotz des Auftragsbooms der vergangenen Monate nach wie vor rote Zahlen. Die Ratingagentur Moody’s wird nun skeptischer, was die Bonität angeht.
Moody’s hat die Einstufung zwar auf „B3“ bestätigt. Der Ausblick wurde aber von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. Sorgen um die Liquidität gibt es bei Nordex immer wieder. In der Branche kommen hier schnell Erinnerungen an die Pleite des Rivalen Senvion im vergangenen Jahr auf. Doch in Panik sollten Anleger wegen der skeptischeren Beurteilung von Moody’s nicht verfallen.
Nordex ist deutlich besser aufgestellt als Senvion. Durch die Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr hat der Konzern vorerst ausreichend Geld in der Kasse. Zudem weiß Nordex mit Acciona einen starken Ankeraktionär im Rücken. Wichtig ist aber vor allem auch, dass die wenig lukrativen Altaufträge zunehmend abgearbeitet sind. Mit der neuen Turbinengeneration Delta4000 sind deutlich höhere Margen drin. So dürfte zeitnah der Turnaround gelingen – auch wenn sich dieser durch die Corona-Krise wohl noch einmal verzögern wird.
Die Windbranche dürfte sich auch nach der Corona-Pandemie weiterhin über volle Auftragsbücher freuen. Spekulative Anleger können darauf setzen, dass Nordex die Aufträge dann auch in profitable Umsätze wandeln kann. Die Volatilität dürfte aber hoch bleiben.