Die massive Talfahrt des Turbinenbauers Nordex findet nach wie vor kein Ende. Seit Mitte April hat sich die Aktie mehr als halbiert. Die hohen Kosten für Rohstoffe und Logistik sowie eine geringere Installationsleistung haben für schwache Zahlen gesorgt und die bereits bestehenden Profitabilitätsprobleme noch verschärft. Goldman Sachs sieht jetzt aber viel Potenzial.
Die Auftragslage der Turbinenbauer bei Onshore-Anlagen im zweiten Quartal sehe angesichts gestiegener geopolitischer Risiken, die die Materialkosten in die Höhe getrieben hätten, schwächer als vor einem Jahr aus, erklärt Analyst Ajay Patel zwar in einer Branchenstudie. Für Nordex habe er aber schon nach dem ersten Quartal seine Schätzungen angepasst.
Deshalb hat der Experte sein Kursziel auch auf 13,70 Euro belassen. Die Einstufung lautet zwar unverändert „Neutral“, dennoch suggeriert das Ziel ein Potenzial von 65 Prozent. Noch Anfang Mai notierte die Nordex-Aktie allerdings in diesem Bereich. Das zeigt, wie schnell auch Kursgewinne bei dem volatilen Green-Tech-Wert wieder möglich sein könnten – wenn sich die Stimmung aufhellt und die Marge wirklich endlich zulegt.
Angesichts der hohen Kosten ist schnelle Besserung allerdings nicht in Sicht. Die jüngste Kapitalerhöhung hat gezeigt, dass Nordex wegen der hohen Verluste immer wieder Liquidität zuschießen muss. Langfristig könnte sich das Blatt zwar wenden, doch vorerst bleiben Anleger unverändert an der Seitenlinie.
Mit Material von dpa-AFX