Nach der starken Erholung der vergangenen Wochen schnauft die Nordex-Aktie aktuell wieder durch. Der Sprung zurück zu zweistelligen Kursen gelingt vorerst nicht. Am Mittwoch meldet der Turbinenbauer zwar wieder einmal einen neuen Auftrag. Doch schwache Vestas-Zahlen und ein gesenkter Ausblick belasten.
Nordex liefert 16 Turbinen für einen 48-Megawatt-Windpark von Wind Energia im Südosten Polens. Diese sollen ab Sommer 2023 errichtet und Ende 2023 in Betrieb genommen werden. Zu dem Auftrag gehört auch ein Premium-Service über 20 Jahre. „Es freut uns, dass wir im polnischen Markt weiterhin ungebrochen an Fahrt aufnehmen und jetzt Yevuley Shemesh als neuen Kunden für unsere Nordex-Technologie begrüßen können“, zeigt sich Nordex-Vertriebsvorstand Patxi Landa zufrieden.
Schlechte Nachrichten gibt es dagegen vom Wettbewerber Vestas. Der musste im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 29 Prozent auf 3,91 Milliarden Euro hinnehmen. Das bereinigte EBIT lag bei minus 127 Millionen Euro – nach plus 318 Millionen Euro im Vorjahr. Auch die entsprechende Marge ging deutlich zurück: von 5,7 Prozent auf minus 3,2 Prozent. Der Free Cashflow lag bei minus 752 Millionen Euro.
Angesichts der schwachen Entwicklung musste Vestas auch die Prognose anpassen. Der Konzern engte die Spanne beim Umsatz auf 14,5 bis 15,5 Milliarden Euro ein – am oberen Ende sind das jetzt 500 Millionen Euro weniger. Bei der Marge rechnet das Management nun mit minus fünf Prozent – statt bislang minus fünf bis null Prozent.
Im freundlicheren Marktumfeld hat die Nordex-Aktie zuletzt zugelegt. Doch das Margenproblem ist noch immer nicht gelöst, wie Vestas untermauert hat. Spannend wird, ob Nordex selbst am 14. November bessere Zahlen liefern kann. Bis dahin bleiben Anleger an der Seitenlinie.