Die Nordex-Aktie hat den zunächst kräftigen Rücksetzer im Anschluss an die Gewinnwarnung von Siemens Energy vergangene Woche gut weggesteckt. Inzwischen notieren die Papiere des Turbinenbauers sogar höher als vor der Meldung. Am Freitag verleiht eine Studie der Bank of America neuen Schwung.
Die Nordex-Aktie zählt im freundlichen Marktumfeld zu den stärksten Werten im MDAX. Hintergrund: Die Bank of America hat die Aktie neu in die Bewertung aufgenommen und sieht mit einem Kursziel von 17 Euro viel Potenzial. Die Einstufung lautet entsprechend „Buy“.
Das Onshore-Geschäft (Windturbinen an Land) sehe bei Nordex gut aus, lobt Analyst John Kim. In den meisten Schlüsselregionen sei der Konzern gut positioniert und habe zuletzt beeindruckende Zugewinne beim Marktanteil verzeichnet. Entscheidend ist aber: Laut Kim verkennt der Markt noch immer das Margenpotenzial von Nordex, nachdem der Kostendruck nachlasse und der margenschwache Auftragsbestand abgebaut werde. Zudem habe sich die Bilanz verbessert und das Risikoprofil sei besser geworden.
Die Bank of America ist optimistisch. Doch Nordex muss das auch mit Zahlen untermauern. Auch wenn die Probleme beim Rivalen Siemens Gamesa hausgemacht sind, hat auch Nordex bislang nicht gezeigt, dass nachhaltig schwarze Zahlen geschrieben werden können. Erst wenn die Trendwende bei der Profitabilität gelingt, sind auch deutlich höhere Kurse drin. Bis dahin müssen Anleger weiter mit einer hohen Volatilität in beide Richtungen rechnen.