Die Nordex-Aktie hat sich in den vergangenen Tagen stark entwickelt und ist erstmals seit April über die 12-Euro-Marke geklettert. Nun hat der Turbinenbauer die Zahlen zum Auftragseingang im zweiten Quartal veröffentlicht. Nach dem schwachen Jahresstart hat die Nachfrage wieder angezogen, die Aktie reagiert aber zunächst kaum.
Nordex hat im vergangenen Quartal im Vergleich zum Jahresstart von einer höheren Nachfrage profitiert. Von April bis Juni verzeichnete der MDAX-Konzern einen Auftragseingang für 308 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von rund 1,6 Gigawatt, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Die Order seien vorrangig aus Griechenland, Litauen, Großbritannien und Deutschland gekommen.
Im ersten Quartal hatten Kunden Anlagen noch mit einer Gesamtleistung von lediglich rund einem Gigawatt bestellt, das war etwas weniger gewesen als im Vorjahr. Auch im zweiten Quartal lag Nordex unter dem Vorjahreswert (1,8 Gigawatt).
„Das zweite Quartal verlief wie erwartet. Wir stärken weiterhin unsere Marktposition in unseren europäischen Kernmärkten und halten gleichzeitig an unserer Preis- und Margendisziplin fest“, sagte Vertriebsvorstand Patxi Landa, der Mitteilung zufolge. Nordex erzielte in vergangenen Jahresviertel und zugleich im ersten Halbjahr einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 0,89 Millionen Euro je Megawatt. In den entsprechenden Zeiträumen des Vorjahres hatte dieser Wert noch bei 0,79 Millionen Euro je Megawatt gelegen.
Die Auftragslage ist zwar etwas schwächer als im Vorjahr, dennoch sind die Bücher gut gefüllt. Auch in den kommenden Monaten und Jahren dürfte das Wachstum stimmen. Entscheidend bleibt die Frage nach der Profitabilität. Die höheren Verkaufspreise sind hier sehr zu begrüßen und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Trader können mit den Zahlen und nach dem charttechnischen Kaufsignal auf steigende Kurse setzen. Wer langfristig investieren will, wartet ab, ob der Sprung in die Profitabilität gelingt.
Mit Material von dpa-AFX