Nicht nur Tesla hat es erwischt. Auch Anleger, die bei chinesischen Elektroauto-Herstellern übergewichtet sind, müssen derzeit tapfer sein: Die Kurse von Aktien wie Nio, Xpeng und Li Auto sind massiv unter Druck geraten. Mehrere Milliarden Dollar an Börsenwert wurden ausradiert. Auch Unternehmen, die nur teilweise mit dem Boom in Verbindung stehen, hat es getroffen.
Li Auto hat vom Hoch im vergangenen November aus mehr als 40 Prozent abgegeben. Bei Xpeng sind es mehr als 50 Prozent. Nio glänzte lange durch relative Stärke. Seit dem 10. Februar ist der Kurs jedoch von 64,60 Dollar auf bis zu 41,66 Dollar eingebrochen – ein Minus von 35 Prozent in zweieinhalb Wochen!
Auch der Kurs der Geely-Aktie ist zuletzt deutlich unter Druck geraten. Der Hersteller ist zwar nicht auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb spezialisiert, aber ein Großteil der Anlegerfantasie und dementsprechend des Kursanstiegs dürfte dem E-Trend geschuldet sein. Ähnlich sieht die Situation bei Baidu aus. Bei der Monetarisierung des unternehmenseigenen KI-Know-hows spielt die Verbindung zur Elektroauto-Industrie eine wichtige Rolle.
Die genannten Unternehmen waren zuvor teilweise rasant gestiegen – und einige sind immer noch sehr ambitioniert bewertet. Eine Korrekturphase ist da normal. Nio wird am 1. März Zahlen veröffentlichen, ist aber inzwischen unter den Stopp gefallen. Baidu wurde im Zuge der Kursschwankungen ebenfalls ausgestoppt. Nicht nur der chinesische Elektroautomarkt bleibt langfristig aussichtsreich. Da aber unklar ist, welche Player sich letztendlich durchsetzen werden, sollten Anleger auch mal Gewinne vom Tisch nehmen. DER AKTIONÄR wird die Entwicklung in dem Bereich weiter beobachten.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Baidu.