Die Aktie des chinesischen Elektroauto-Startups Nio ist innerhalb des letzten Jahres kräftig unter die Räder gekommen, vergangene Woche markierte das Papier ein Mehrjahrestief. Zahlreiche Belastungsfaktoren prägten das Umfeld bei dem Autobauer. Zuletzt hat sich die Lage wieder etwas entspannt und nach einem starken Wochenabschluss am Freitag notiert die Aktie auch heute wieder deutlich im Plus. Passend dazu gibt es eine positive Analystenstimme.
Ming Hsun Lee, Analyst bei der Bank of America, hat sowohl seinen Zielkurs als auch sein Rating für den Autobauer überarbeitet. Lee gab in seiner Studie an, dass die negativen Faktoren nach dem Abverkauf seit letztem Monat eingepreist seien. Für Nio sprächen ein starker Modellzyklus, ein volles Auftragsbuch und die Möglichkeit gestiegene Kosten an die Kunden weiterzugeben. Darüber hinaus normalisiere sich die Lieferkette wieder und die Delisting-Sorgen seien dank der Zweitlistings geringer. Im zweiten Halbjahr erwartet Lee zudem steigende Margen in Folge höherer Umsätze.
Seine Schätzungen für das Verkaufsvolumen hob der Analyst für das laufende Jahr um drei Prozent und für 2023 um acht Prozent an. Ausschlaggebend hierfür sind der neueste Modellplan und die schnelle Wiederaufnahme der Produktion. Dementsprechend hob er sein Kursziel von 25 auf 26 Dollar an. Nach den jüngsten Kursverlusten entspricht das ausgehend vom aktuellen Kurs einem Aufwärtspotenzial von 83 Prozent. Dementsprechend hob die Bank of America ihr Rating auf „Kaufen“ an.
Am Montagnachmittag notiert die Aktie des Autobauers mit fünf Prozent im Plus, allerdings bleibt das Papier charttechnisch weiterhin angeschlagen. Interessierte Anleger sollten vor einem Einstieg eine Trendwende abwarten und die nach wie vor hohe Bewertung beachten.