Von ihren besten Zeiten ist die Nio-Aktie aktuell weit entfernt. Doch während das Papier in Reichweite zum Mehrjahrestief notiert, entwickelt der Autobauer seine Produkte immer weiter. Bei der Batteriewechseltechnologie, einem der Markenzeichen der Chinesen, gibt es aktuell weitere Fortschritte.
Wie Shen Fei, seines Zeichens Senior Vice President bei Nio, am vergangenen Donnerstag gegenüber Reportern mitteilte, hat der Autobauer die Testphase für die dritte Generation der Batteriewechselstationen gestartet. Diese haben eine Kapazität von 21 Batterien. Wesentlich bedeudenter ist jedoch, dass mit dem Upgrade der Akkutausch schneller voran geht. Und das bei gleichzeitig geringeren Kosten je Wechselvorgang.
Bei vorherigen Generationen der Batteriewechselstationen benötigte ein Vorgang rund fünf Minuten und war damit deutlich schneller als der klassische Ladeprozess. Unter anderem um weiterhin eine attraktive Alternative zu Schnellladestationen darzustellen und den Vorsprung zu behalten, hat Nio die Wechselzeit unter die Fünf-Minuten-Marke gedrückt.
In China startet nun der Probebetrieb der neuen Wechselstationen. Aktuell betreibt der Konzern weltweit über 1.300 Stationen der alten Generation, 900 der schnelleren Version sollen noch dieses Jahr installiert werden.
Nio stellt einmal mehr seine Innovationskraft unter Beweis. Auch die Fahrzeuge sind softwaretechnisch auf dem aktuellsten Stand und zudem auch mit modernster Sensorentechnik ausgestattet. Der Rollout weiterer Modelle auf Basis der neuesten Fahrzeugplattform soll die Verkäufe zukünftig antreiben. Trotz der positiven Punkte gibt es alllerdings auch entscheidende Probleme: Das Unternehmen verbrennt aktuell viel Geld, unter anderem durch hohe Ausgaben für die Forschung und die Installation der Batteriewechselstationen. Durch den von Tesla initiierten Preiskampf hat sich der Druck auf Margen und Absatzzahlen deutlich verschärft. Da sich dies auch charttechnisch wiederspiegelt, bleiben Anleger bei Nio an der Seitenlinie.