Nio hat am Mittwoch die Geschäftszahlen für das zweite Quartal präsentiert. Diese wussten allerdings trotz starker Umsätze nicht zu überzeugen, vor allem die stark gewachsenen Verluste dürften die Anleger stören. Die Aktie verliert zum Nachmittag rund sechs Prozent und das Chartbild trübt sich weiter ein.
Mit einem Umsatz von 10,3 Milliarden Yuan (1,5 Milliarden Euro) konnte sich der Elektroautobauer gegenüber den 8,4 Milliarden Yuan im Vorjahr deutlich steigern. Nicht nur seine eigene Prognose, sondern auch den Analystenkonsens, der von 9,8 Milliarden Yuan ausging, übertraf das Unternehmen problemlos.
Allerdings enttäuschten bei den Chinesen die hohen Verluste. Rechneten die Analysten mit einem Minus von 2,3 Milliarden Yuan beziehungsweise 1,21 Yuan pro Aktie, schnitt Nio mit Verlusten von 2,8 Milliarden Yuan oder 1,49 Yuan pro Aktie deutlich schlechter ab. Im Vorjahr stand noch ein vergleichsweise geringes Minus von 587 Millionen Yuan zu Buche.
Die Verluste resultieren auch aus der schwachen Bruttomarge resultieren. Während diese 2021 noch bei 18,6 Prozent lag, fiel sie im vergangenen Quartal auf 13 Prozent ab. Wie CFO Wei Fang bei der Präsentation erklärte, war das Unternehmen von Kostenschwankungen betroffen, was zusammen mit erhöhten Ausgaben für die Auflade- und Servicenetzwerke auf die Marge drückte.
Die Quartalszahlen fielen enttäuschend aus, was sich auch an der Entwicklung des Kurses zeigt. Das Unternehmen überzeugt weiterhin mit starken Produkten und auch die Expansionspläne gefallen, jedoch muss die Profitabilität in den Griff bekommen werden. Mit dem zwischenzeitlichen Sturz unter die 16 Euro wurde die Aktie zudem ausgestoppt. Ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf.