In der letzten Woche hat die Aktie des chinesischen Autobauers Nio über 30 Prozent zugelegt. Ausschlaggebend für die Rally bei chinesischen E-Auto-Newcomern war nach Ansicht der Deutschen Bank ein Short Squeeze infolge der Quartalszahlen des Nio-Konkurrenten XPeng. Die positiven Nachrichten reißen derweil nicht ab, sodass die chinesischen Autobauer auch am Montag stark zulegen.
So haben am Wochenende weitere chinesische Städte Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen angekündigt. Ortsabhängig durften unter anderem Einkaufszentren und Restaurants wieder öffnen. Für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel entfällt zudem die Nachweispflicht eines negativen Covid-Tests. Zwar hält China weiterhin an der Null-Covid-Politik fest, jedoch scheinen Anleger optimistisch für weitere Lockerungen zu sein.
Neben dem gesamten chinesischen Aktienmarkt profitieren hiervon vor allem die Aktien der in den USA gelisteten E-Auto-Newcomer. Nio legt vorbörslich um über sieben Prozent zu. Die Papiere von Li Auto (+6%) und XPeng (+15%) notieren ebenfalls deutlich im Plus.
Die Covid-Beschränkungen hatten bei Nio zu Produktionstopps geführt. Lieferkettenprobleme und Lockdowns führten zu schwachen Produktions- und Verkaufszahlen. Doch diese konnten sich bereits im November ein Stück weit erholen. Zum Oktober steigerte sich der Absatz um über 4.000 Einheiten auf 14.178 Fahrzeuge. Das ist ein neuer Rekord. Für Dezember sagt die Deutsche Bank eine weitere Entspannung der Lage voraus und rechnet mit einem Absatz von rund 19.500 E-Autos.
Ebenfalls optimistisch stimmt bei Nio die Akzeptanz der Fahrzeuge auf Basis der neuen NT 2.0 Plattform. Fast 80 Prozent der Verkäufe entfielen auf die drei Stromer, die auf dieser basieren. Im nächsten Jahr sollen dann auch die übrigen Modelle auf der neuen Plattform gebaut werden. Zusammen mit dem Rollout weiterer Modelle und dem Erschließen neuer Märkte dürften die Absatzzahlen in Zukunft daher weiter ansteigen.
Nio baut innovative Fahrzeuge, die softwaretechnisch auf dem aktuellsten Stand sind. Diese spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Die Aktie konnte sich nach den jüngsten Gewinnen ebenfalls deutlich erholen. Allerdings sollten sich Anleger bewusst sein, dass ein Investment in chinesische Aktien äußerst risikoreich ist. Es kann weiterhin sehr volatil zugehen.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.