Die Nio-Aktie kam zuletzt deutlich unter die Räder. Der Abwärtstrend beschleunigte sich, als es in China zu weiteren politischen Unruhen kam, da Peking seine Haltung zur Umsetzung der Null-Covid-Politik bekräftigte. Dies könnte in Zukunft zu weiteren Beschränkungen und Abriegelungen führen, was sich wiederum negativ auf die chinesische Industrie und Fertigung auswirken würde.
Darüber hinaus belastet Nio unter anderem auch die Tatsache, dass Tesla die Preise für seine Elektromodelle in China senkte. Das Model Y sowie das Model 3 stehen in direkter Konkurrenz etwa zum ET5 von Nio. Aus technischer Sicht ist die Aktie trotz des gestrigen Comebacks nach wie vor stark angeschlagen.
"Die Candle-Konstellation am Montag in Verbindung mit dem exorbitant hohen Tagesvolumen lassen zumindest auf eine „Hammer-Formation“ hoffen. Dann könnte sich bei 8,37 USD ein Boden bilden."
„Der seit Januar 2021 übergeordnet intakte Abwärtstrend der NIO-Aktie schreibt sich weiter fort und hat sich zuletzt auch noch spürbar verschärft. Nun droht nach dem jüngsten Gap-Closing sogar noch die Dynamisierung der Abwärtsspirale. Nach dem Unterhandeln der 10,80 USD stehen nun die 8,37 USD sowie die 6,97 USD im Test. Trotz der jüngsten Abverkäufe zeigt sich die kurzfristige Slow-Stochastik nicht mehr überverkauft. Auch der Trendfolge-Indikator MACD fällt weiter. Es bleibt somit aus chart- und markttechnischer Sicht weiterhin ungemütlich für die NIO-Aktionäre. Sämtliche Gleitende Durchschnitte bleiben zudem optisch in weiter Ferne diese tummeln sich erst ab 16,36 USD aufwärts. Die Candle-Konstellation am Montag in Verbindung mit dem exorbitant hohen Tagesvolumen lassen zumindest auf eine „Hammer-Formation“ hoffen. Dann könnte sich bei 8,37 USD ein Boden bilden. Allerdings wären selbst dann sowohl der übergeordnete als auch der kurzfristige Abwärtstrend weiterhin deutlich intakt“, sagt Charttechnik-Experte Martin Utschneider von Donner & Reuschel.
Die für 2022 und 2023 erwarteten KUV liegen bei 2,06 beziehungsweise 1,12. Neue Märkte und neue Modelle sollten für zusätzliches Wachstum sorgen. Mit dem Abverkauf hat sich der Abwärtstrend jedoch nochmals verschärft. Die Aktie ist nur für extrem risikobereite Anleger mit geringem Einsatz eine wette wert.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.