Nachdem die Nio-Aktie jüngst einen Erholungsversuch gestartet hat, trübt sich das Chartbild wieder ein. Kurzfristig sollten Anleger vom chinesischen Elektroauto-Newcomer nicht zu viel erwarten. Langfristig jedoch stehen die Aussichten jedoch gut, wie die durchaus optimistischen Erwartungen der Analysten zeigen.
So korrigierte Mizuho-Analyst Vijay Rakesh sein Kursziel für die Nio-Aktie zuletzt zwar um sechs Euro nach unten. Mit 28 Dollar traut er dem Papier dennoch weit mehr als eine Verdopplung zu. Entsprechend empfiehlt er die Aktie auch weiterhin zum Kauf.
Das gekürzte Kursziel begründet Rakesh mit sich verschärfenden Rahmenbedingungen für die Hersteller von Elektroautos im Jahr 2023. Hohe Zinsen, Energiepreise und Finanzierungsraten dürften die Laune der Konsumenten drücken. Daher rechnet der Experte mit einem schwierigen Endmarkt für Autos. Dadurch könnten auch die sich entspannenden Lieferketten- und Produktionsengpässe überschattet werden. Laut Rakesh dürfte der Markt für Elektrofahrzeuge weiterwachsen, die genannten Gründe könnten jedoch Probleme bereiten.
Optimistisch zeigen sich auch die übrigen Analysten. Die 38 von Bloomberg befragten Experten schreiben der Aktie mit einem Zielkurs von 18 Dollar ein Potenzial von über 60 Prozent zu. Wenig überraschend sind daher auch die überwiegend positiven Handlungsempfehlungen. 31 Mal lautet das Votum „Kaufen“, sechs Experten raten zum „Halten“ der Aktie. Demgegenüber steht nur eine Verkaufsempfehlung.
DER AKTIONÄR ist von Nio überzeugt. Die Fahrzeuge sind modern und softwaretechnisch auf dem aktuellsten Stand. Dank wegfallender Corona-Maßnahmen in der Heimat China sowie der Erschlißung weiterer Märkte dürften die Absatzzahlen zukünftig zulegen. Dazu beitragen dürfte auch der noch in diesem Jahr geplante Rollout weiterer Modelle. Die fiel Aktie zuletzt jedoch unter den Stoppkurs. Interessierte Anleger sollten daher ein Kaufsignal abwarten und zudem die Risiken für chinesische Unternehmen im Hinterkopf behalten.