Die Aktie des angeschlagenen Lkw-Herstellers Nikola ist am Freitag vergangener Woche massiv unter die Räder gekommen und hat über 26 Prozent an Wert verloren. Neben glanzlosen Quartalszahlen sorgt vor allem der Rücktritt von Firmenlenker Michael Lohscheller für ordentlich Verkaufsdruck auf dem Titel.
Lohscheller nimmt sofort seinen Hut als CEO des Unternehmens, der Rücktritt erfolgt aus familiären Gründen. Bis Ende September wird er noch in beratender Funktion für Nikola tätig sein, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Denn Lohschellers Nachfolger steht bereits fest: Steve Girsky soll in Zukunft als Vorstandsvorsitzender bei Nikola agieren.
"Seit den Anfängen von Nikola bin ich ein Verfechter der Mission des Unternehmens. Ich bin begeistert, diese Aufgabe zu übernehmen und auf der Arbeit von Michael und dem Team aufzubauen", so Girsky.
Die Zahlen zum zweiten Quartal lagen im Rahmen der Erwartungen. Nikola erlöste im Berichtszeitraum 15,4 Millionen Dollar, die Analysten hatten 14,9 Millionen Dollar auf dem Zettel. Unter dem Strich fuhr das Unternehmen einen Fehlbetrag in Höhe von 0,20 Dollar je Aktie ein, die Prognose lag bei einem Verlust von 0,22 Dollar pro Papier.
Mit dem Kurseinbruch vom Freitag gibt die Aktie einen Teil der in den vergangenen Handelswochen angefallenen Kursgewinne wieder ab. Ausgehend vom 52-Wochen-Tief bei 0,52 Dollar steht allerdings immer noch ein Plus von 380 Prozent zu Buche.
Der Rücktritt von Lohscheller ist ein enormer Belastungsfaktor für das finanziell angeschlagene Unternehmen. Gut möglich, dass die Gesellschaft demnächst den Kapitalmarkt anzapft, um frische liquide Mittel einzutreiben. Das würde wiederum eine enorme Verwässerung der Altaktionäre bedeuten. Der Wert bleibt ein reines Zocker-Papier und hat mit einem richtigen Investment nichts zu tun.