Der nächste deutsche E-Autobauer strebt in den USA an die Börse. Next e.Go will dazu mit dem SPAC Athena Consumer Acquisition Corp (ACAC) fusionieren. Im Zuge des Deals werden die Aachener, die anders als viele Konkurrenten schon Autos auf der Straße haben, mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag bewertet.
Next e.Go will die Mittel aus der Fusion unter anderem für den Bau eines zweiten Werks in Südosteuropa verwenden. Bislang produziert das Unternehmen ausschließlich in Aachen, wo laut der Investoren-Präsentation jährlich bis zu 30.000 Fahrzeuge vom Band laufen können.
Der Deal mit ACAC soll Next e.Go 285 Millionen Dollar einbringen. In der Summe enthalten ist ein 50 Millionen Dollar schweres Fremdkapital-Investment durch Athena. Zusätzliche Mittel aus einem PIPE-Investment gibt es nicht. Vor dem Hintergrund des sich eingetrübten Umfeld für De-SPACs und hoher Rückgabequoten ist das Interesse von Investoren in diesem Segment zuletzt stark zurückgegangen.
Laut eigenen Angaben hat der E-Autobauer seit 2019 rund 1.000 Fahrzeuge verkauft, rechnet für das kommende Jahr jedoch mit einem massiven Anstieg der Absatzzahlen. Exakt beziffert hat das Unternehmen diese allerdings nicht. Auch weitere Geschäftszahlen wie die Umsätze wurden bislang nicht veröffentlicht, wodurch eine Einordnung der 913-Millionen-Dollar-Bewertung nicht seriös möglich ist.
Next e.Go folgt mit dem US-Börsengang dem Beispiel von Sono Motors, die Mitte November ihr Börsendebüt in New York gaben. Den Anlegern haben die Münchner bislang allerdings wenig Freude bereitet. Der Kursexplosion beim IPO folgte ein rapider Absturz. Seit zweieinhalb Monaten pendelt die Aktie um die Marke von drei Dollar – 80 Prozent unterhalb des Ausgabepreises.
Unbestritten ist E-Mobilität ein Megatrend und die Tatsache, dass Next e.Go bereits nennenswerte Absätze vorweisen kann, dürfte bei den Anlegern auf Wohlwollen stoßen. Sobald die Aachener ausreichend Informationen vorgelegt haben, wird DER AKTIONÄR eine Bewertung zum SPAC-Kandidaten abgeben.