Nel hat im AKTIONÄR-Interview dem Zug-Hersteller Alstom Unterstützung beim Roll-Out der Wasserstoffzüge zugesagt. Inzwischen sind die ersten mit Brennstoffzellen betriebenen Züge ein Jahr in Niedersachsen unterwegs gewesen – mit Erfolg und positiver Resonanz. Demnach haben sich bis dato 35 Nationen über die emissionsfrei fahrenden Züge informiert.
Das sagte Jens Sprotte vom Hersteller Alstom der Nordsee-Zeitung. "Das geht vom japanischen Umweltminister über niederländische Regierungsvertreter bis hin zu neuseeländischen Reisegruppen", so der Leiter für Stadtverkehr und Systeme. Seit genau einem Jahr ersetzen zwei Wasserstoff-Fahrzeuge im Regionalverkehr Dieselzüge und verbinden Bremervörde, Cuxhaven, Bremerhaven und Buxtehude.
Ab 2021 sollen 14 dieser Züge auf der knapp 100 Kilometer langen Strecke unterwegs sein. Gebaut werden sie am Alstom-Standort in Salzgitter. Die Anschaffung hatte das niedersächsische Verkehrsministerium mit über 81 Millionen Euro unterstützt. In einer Bilanz nach 100 000 gefahrenen Fahrzeugkilometern im Juli äußerte sich Alstom-Geschäftsführer Jörg Nikutta zufrieden und berichtete über eine Bestellung etwa aus Hessen.
Chancen für Nel
Doch klar ist auch: Ohne Tankinfrastruktur und Produktionsmöglichkeiten von "grünem Wasserstoff" via Elektrolyse wird es schwierig einen dauerhaften Betrieb der emissionsfreien Züge zu gewährleisten. Hier könnte Nel ins Spiel kommen und entsprechende Technologien liefern.
"Wir wollen Alstom so gut wie möglich unterstützen, wo immer sie planen, Wasserstoffzüge in Europa zu liefern. Wir sind der Meinung, dass wir über eine sehr relevante Technologie verfügen, um grünen Wasserstoff aus Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie zu erzeugen."
Das positive Feedback für die Wasserstoffzüge Coradia iLint rund um den Globus kann sich sehen lassen. Inwiefern Nel davon profitiert, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Charttechnisch hingegen gibt die Nel-Aktie weiter eine gute Figur ab und steht vor einem Kaufsignal. Dafür muss der Widerstand bei 7,55 Norwegische Kronen (September-Hoch) aus dem Weg geräumt werden. Der Wasserstoff-Hot-Stock bleibt die wohl spannendste Wette im zukunftsträchtigen Wasserstoff-Sektor.
(Mit Material von dpa-AFX)