Seit der Quartalszahlenvorlage am 18. Juli fehlen bei der Aktie des skandinavischen Wasserstoff-Spezialisten die Impulse. Indes driften die Meinungen der Analysten, die sich regelmäßig mit der Nel-Aktie befassen, immer noch weit auseinander. DER AKTIONÄR blickt auf die jüngsten Einschätzungen der Experten.
Zu den kritischen Stimmen zählt weiter Thomas Dowling Næss von der Sparebank. Er sieht Nel lediglich bei 6,00 Norwegische Kronen (umgerechnet 0,54 Euro) fair bewertet. Das entspricht einem Downside-Potenzial von über 50 Prozent.
Auch die SEB Bank gehört laut einer Einschätzung vom 03. August unverändert zu den Skeptikern. Analyst Anders Rosenlund beziffert den fairen Wert immerhin auf 10,00 Kronen (0,89 Euro), rät ebenfalls zum Verkauf. Neben der Sparebank und SEB Bank senken weitere acht Analysten derzeit den Daumen, weitere neun Experten vertreten derzeit eine neutrale Haltung zur Nel-Aktie.
Anderer Meinung ist hingegen Lacie Midgley von der britischen Investmentbank Panmure Gordon mit einem Kursziel von 23,00 Kronen (2,06 Euro), die Einstufung lautet entsprechend "Buy". Neben Midgley raten zehn weitere Experten zum Kauf der Papiere von Nel.
Ein Grund für die enorme Diskrepanz der Einschätzungen ist sicherlich die hohe Bewertung, die der Nel-Aktie angesichts der Aussichten im Wasserstoff-Markt zugesprochen wird. Bereits für das kommende Jahr beläuft sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis auf 7,0. Zumal das Erreichen der Gewinnschwelle bis einschließlich 2026 nicht zu erwarten ist.
Zugegeben: Die Nel-Aktie ist selbst auf dem derzeitigen Kursniveau sportlich bewertet. Allerdings befindet sich die Gesellschaft mit einem breiten Portfolio an PEM- und alkalischen Elektrolyseuren sowie Wasserstoff-Betankungslösungen in einer sehr guten Ausgangsposition, um mittel- bis langfristig die Früchte im wachsenden Wasserstoff-Markt zu ernten. Mutige Anleger mit Weitblick können zugreifen, sollten allerdings ihre Position mit einem Stopp bei 0,95 Euro absichern.