Die Berichtssaison nimmt in den kommenden Tagen und Wochen wieder an Fahrt auf. Am Mittwoch wird bereits der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel seine Bücher zum abgelaufenen Jahresviertel öffnen. Anleger können sich erneut auf tiefrote Zahlen und ein alles in allem wenig berauschendes Quartal einstellen.
Die Analysten rechnen mit Erlösen im vergangenen dritten Quartal von 404,1 Millionen Norwegische Kronen (34,4 Millionen Euro). Damit würde sich Nel in etwa auf dem Vorjahresniveau bewegen. Beim EBITDA wird mit einem Fehlbetrag von 63,2 Millionen Kronen gerechnet (5,38 Millionen Euro). Das wäre eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (EBITDA-Fehlbetrag im Q3 2023: 109 Millionen Kronen). Unter dem Strich könnte sich der Verlust je Aktie auf 0,06 Kronen belaufen.
Größere Aufträge ließen die Skandinavier zuletzt vermissen. Im Gegenteil: Ein wichtiger Kapazitätsreservierungsvertrag wurde sogar vom Kunden Hy Stor Energy gekündigt (DER AKTIONÄR berichtete). Der Rückzug des Kunden hatte allerdings keine Auswirkungen auf den kommunizierten Auftragseingang respektive Auftragsbestand.
Im Vorfeld der Zahlen zum dritten Quartal haben die Analysten von ABG Sundal Collier die Nel-Aktie noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Die Experten reduzieren das Kursziel von 5,00 auf 4,00 Kronen (0,34 Euro). Die Einstufung lautet weiterhin "Neutral".
Es ist mit einem weiteren mauen Quartal von Nel zu rechnen. Allerdings hat sich die Aktie bereits in den zurückliegenden Monaten schwach entwickelt und ein neues Mehrjahrestief (bei 4,00 Kronen) markiert. Erst mit einer Belebung des Auftragseingangs respektive mehr Visibilität und positiven Impulsen von der Charttechnik kann wieder über den Aufbau von Long-Positionen beim spekulativen Wasserstoff-Titel geliebäugelt werden. Aktuell überwiegen klar die Risiken. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.
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