Während Wasserstoff-Aktien wie Ceres Power (starker Halbjahresbericht) oder Hexagon Purus (massive Kaufsignale zuletzt) wieder peu à peu den Weg nach oben einschlagen, droht das Papier des norwegischen Elektrolyse-Spezialisten Nel sogar auf ein neues Mehrjahrestief abzurutschen. Nach einer schlechten Nachricht vom Montagabend verliert der Titel am Dienstag knapp sieben Prozent.
Hy Stor Energy hat sich dazu entschieden, eine im April abgeschlossene Kapazitätsreservierungsvereinbarung für mehr als ein Gigawatt alkalische Elektrolyseure zu kündigen. Der Rückzug des Kunden hat keine Auswirkungen auf den kommunizierten Auftragseingang respektive Auftragsbestand, da Nel die reservierten Produktionskapazitäten darin nicht berücksichtigt hat. Die Norweger werden immerhin eine nicht erstattungsfähige Kapazitätsreservierungsgebühr einbehalten.
Bei der kanadische Bank RBC werden die Wachstumsaussichten von Nel in den USA nun infrage gestellt. Vorerst hält Analyst Erwan Kerouredan aber an der Kaufempfehlung ("Outperform"-Rating) für das Papier des skandinavischen Wasserstoff-Spezialisten fest. Kursziel: 12,00 Norwegische Kronen (umgerechnet 1,02 Euro).
Mit dem jüngsten Kursrutsch nähert sich die Nel-Aktie wieder dem Mehrjahrestief bei 4,23 Kronen (0,36 Euro) merklich an. Ein nachhaltiger Bruch dieser Support-Zone würde aus charttechnischer Sicht weiteres Downside-Potenzial freisetzen.
Zur anhaltenden Auftragsflaute gesellt sich nun auch noch die Kündigung der großen Kapazitätsreservierung von Hy Stor Energy. Die Schätzungen für 2025 könnten sich auf Basis des gegenwärtigen Status Quo als zu hoch erweisen – und die Kursziele für den Wasserstoff-Titel noch weiter fallen. Anleger bleiben bei Nel vorerst weiter an der Seitenlinie. Aktuell liegt sowohl die charttechnische als auch operative Trendwende in weiter Ferne.