Die Enttäuschung bei Nel nach der Kündigung des Kapazitätsreservierungsvertrags durch Hy Stor Energy ist nach wie vor groß (DER AKTIONÄR berichtete). Zur Wochenmitte rutscht der skandinavische Wasserstoff-Wert weiter ab. Selbst gute Nachrichten mit dem italienischen Partner Saipem hieven die Aktie nur kurzzeitig ins positive Terrain.
Auf der World Hydrogen Week in Kopenhagen hat Saipem den "IVHY 100" vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine skalierbare und modulare 100-Megawatt-Lösung für grünen Wasserstoff, die die Technologie von Nel beinhaltet.
Das Projekt sei Teil einer Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen, bei der Nel als Technologieanbieter seine alkalische und PEM-Elektrolyseurtechnologie sowie ergänzende technische Dienstleistungen anbiete, so Nel. Saipem agiere hingegen als Ingenieurdienstleister und EPC-Auftragnehmer für die grundlegende Planung, die Detailplanung, die Beschaffung und sei für den Bau der gesamten grünen Wasserstoffanlage verantwortlich.
"Mit dieser Lösung vereinfachen wir die großtechnische Produktion von erneuerbarem Wasserstoff", ist Nel-Chef Håkon Volldal überzeugt.
Die Zusammenarbeit mit Saipem trägt erste Früchte. Nun müssen die Unternehmen allerdings auch konkrete Projekte respektive Aufträge unter Dach und Fach bringen.
Indes ist die Nel-Aktie charttechnisch massiv angeschlagen. Zur Stunde verliert der Titel rund drei Prozent an Wert und nähert sich dem Mehrjahrestief bei 4,23 Norwegische Kronen (0,36 Euro) weiter an. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung würde weiteres charttechnisches Downside-Potenzial freisetzen.
Nel kommt im laufenden Jahr auf keinen grünen Zweig. Der Auftragseingang ist mau, die Zahlen weiter tiefrot. Aktuell ist das Unternehmen von einem operativen Turnaround weit entfernt. Anleger bleiben beim Wasserstoff-Titel vorerst weiter an der Seitenlinie.