Die Betrugsvorwürfe rund um Nikola wiegen schwer. Das Unternehmen versucht indes, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Ende September machte Nikola deutlich, an der Strategie und Vision zur Umsetzung innovativer Technologie-, Energie- und Transportlösungen festzuhalten. Gerade für den norwegische Partner Nel ist die Langfrist-Planung von enormer Bedeutung.
Nikola hat im Rahmen der Pressemitteilung einen Zeitplan vorgelegt. Demnach soll mittelfristig eine Kooperation bei Wasserstofftankstellen bekannt gegeben werden. Dafür wurde zuletzt BP ins Spiel gebracht. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass die Verhandlungen mit dem Ölriesen über den Bau von Wasserstofftankstellen weiterhin im Gang sei. Wenige Tage zuvor hatte das Wall Street Journal noch publiziert, dass die Gespräche wegen der Betrugsvorwürfe speziell gegenüber Ex-Chef Trevor Milton auf Eis lägen.
Nel aus Norwegen zählt zu den führenden Herstellern von Wasserstofftankstellen und Elektrolyseuren. Nikola gehört zu den wichtigsten Kunden der Skandinavier – fällt die Story komplett ins Wasser, wäre dies ein schwerer Rückschlag für Nel. Zum einen verspricht die Nikola-Kooperation auf lange Sicht immenses Umsatzpotenzial – zum anderen sind die Norweger mit einer kleinen Beteiligung bei Nikola engagiert.
Schlüsselrolle GM?
Vor dem Aufflammen der Betrugsvorwürfe im Rahmen eines Reports von Hindenburg Research sorgte Nikola mit dem Einstieg von General Motors (GM) für Furore. Der angekündigte Deal ist allerdings noch nicht in trockenen Tüchern. Inzwischen kursieren sogar Gerüchte, dass GM die geplante Beteiligung erhöhen könnte, da der Aktienkurs aufgrund der Vorwürfe eingebrochen ist. Kann Nikola einen Deal mit GM finalisieren, sollte dies frisches Vertrauen in das Unternehmen signalisieren.
Bei Nikola überschlagen sich derzeit die Ereignisse und die Betrugsvorwürfe belasten das Unternehmen nach wie vor. Anleger sollten die weitere Entwicklung vorerst von der Seitenlinie aus beobachten.