Ausbleibende Großaufträge, hohe Aktivitäten bei Leerverkäufern, das herausfordernde Marktumfeld für defizitär wirtschaftende Wachstumstitel und die damit verbundene wachsende Skepsis unter den Analysten belasten derzeit die Aktie von Nel. Mit Thomas Mordelle von Bryan Garnier ist in dieser Woche ein weiterer Experte ins Lager der Bären gewechselt.
Der Analyst hat Nel von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel drastisch von 12,00 Norwegische Kronen auf lediglich 6,90 Kronen (0,60 Euro) zusammengestrichen. Bereits in den vergangenen Handelswochen revidierten einige Experten ihre zuvor positiveren Einschätzungen zum skandinavischen Elektrolyse-Spezialisten.
"Wir erwarten, dass der europäische Sektor für grünen Wasserstoff unter Druck gerät, sich zu konsolidieren und effizienter zu werden", heißt es in der aktuellen Branchenstudie von Bryan Garnier. Die Ziele für grünen Wasserstoff würden demnach eher wirtschaftlich als politisch machbar sein. "Die Investitionsrahmen werden Projekte auf ihre Wirtschaftlichkeit und nicht nur auf ihre Kapazität hin prüfen", heißt es weiter.
Laut Mordelle müssen industrielle Prozesse wie die Wasserstoffproduktion skalierbar, effizient, zuverlässig und wirtschaftlich sein. "Die Unternehmen, die Lösungen anbieten können, die diese Kriterien erfüllen, werden die Gewinner sein", sind die Analysten überzeugt. Nel gehört offenbar nach dem jüngsten Downgrade nicht zu den Gesellschaften von der Investmentbank Bryan Garnier, die zu den Profiteuren gehören.
Das Umfeld für das norwegische Wasserstoff-Unternehmen und die dazugehörige Aktie sind derzeit herausfordernd. Frische Impulse kann Nel selbst am 25. Oktober verleihen. Dann will die Gesellschaft die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Anleger agieren beim norwegischen Papier vorerst weiter mit Vorsicht und bleiben entsprechend an der Seitenlinie.
Nel ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Wasserstoff Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.