Seit mehreren Handelswochen befindet sich die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Experten auf Talfahrt. Mehrere Analysten haben daraufhin ihre Kursziele für das Papier zusammengestrichen. Mit JPMorgan gesellt sich nun eine weitere Bank hinzu, die fortan weniger Potenzial für den skandinavischen Wert sieht.
Die amerikanische Bank kappt den Zielkurs von 11,40 auf nur noch 6,40 Norwegische Kronen (umgerechnet 0,56 Euro), die Einstufung lautet unverändert "Neutral". Die Stimmung der Anleger sei im europäischen Wasserstoffbereich zuletzt ausgesprochen negativ gewesen, meint JPMorgan-Analyst Patrick Jones.
Obwohl es erste Anzeichen einer verbesserten operativen Dynamik gegeben habe, sei die Auftragsdynamik in der gesamten Branche weitgehend zum Stillstand gekommen, heißt es in der Studie. Auf operativen Fortschritten werde wohl weiter der Fokus liegen. Nach einer Überarbeitung seiner Erwartungen äußerte der Experte weiter seine Präferenz für ITM Power. Hierbei handelt es sich um einen Nel-Wettbewerber aus Großbritannien.
Von den 31 bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführten Analysten, die sich regelmäßig mit der Aktie von Nel beschäftigen, raten nur acht zum Kauf. 13 weitere Experten nehmen aktuell eine neutrale Haltung ein beziehungsweise vergeben das Votum "Hold". Dem wiederum stehen zehn Verkaufsempfehlungen gegenüber.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Nel-Aktie derzeit im Niemandsland. Allerdings sind zuletzt die Chancen auf eine technische Gegenbewegung gestiegen.
Trotz des vor Kurzem gemeldeten Auftrags von Samsung C&T (DER AKTIONÄR berichtete) mangelt es bei den Norwegern an einer nachhaltigen Auftragsdynamik. Hinzu kommt, dass der amerikanische Wettbewerber Plug Power finanziell in Schieflage geraten ist, was negative Abstrahleffekte auf die Wasserstoff-Branche hat. Die Nel-Aktie wurde vor einigen Tagen bei 0,53 Euro ausgestoppt. Watchlist!
(Mit Material von dpa-AFX)