Der norwegische Elektrolyse-Spezialist Nel hat vor einigen Wochen eine Absichtserklärung (Memorandum of Undestanding) mit Iberdrola unterzeichnet. Dass die Spanier in Sachen Wasserstoff mächtig Gas geben wollen, untermauert die Unternehmenspräsentation vom Capital Markets Day von Anfang November diesen Jahres.
Demnach sei "grüner" Wasserstoff eine "neue Wachstumschance" für die spanische Gesellschaft. Zur Strategie zählen dem Vernehmen nach auch industrielle Allianzen mit führenden Unternehmen (der Düngemittel-Spezialist Fertiberia wird in diesem Zusammenhang genannt).
Iberdrola fokussiert sich auf die Nationen, die Klimaziele klar definieren. In Sachen Wasserstoff gehören in Europa ganz klar Deutschland, Spanien und Frankreich zu den Ländern, die im kommenden Jahrzehnt die Elektrolyse-Kapazitäten massiv ausweiten wollen.
Elektrolyse im Fokus
Vor Kurzem hat Iberdrola gemeinsam mit dem baskischen Unternehmen Ingeteam ein Joint Venture namens Iberlyzer ins Leben gerufen. Laut Power Engineering International fokussiert sich die neue Gesellschaft auf die Integration, Installation und Wartung von Elektrolyseanlagen.
Inzwischen setzt Iberdrola auch auf das Know-how von der norwegischen Nel. Die Zusammenarbeit zielt auf die Entwicklung einer umweltfreundlichen Wasserstoffproduktionsanlage mit einer Kapazität von mehr als 200 Megawatt (MW) in Spanien bis 2023 ab. Darüber hinaus ist die gemeinsame Entwicklung einer grünen Wasserstofftechnologie-Wertschöpfungskette in Spanien angedacht.
Die geplante Zusammenarbeit zwischen Iberdrola und Nel steckt noch in den Kinderschuhen. Langfristig könnten die Unternehmen gemeinsam weitere große Projekte, allen voran in Spanien, angehen. Zuletzt ist die Nel-Aktie jedoch im Zuge des enttäuschenden Deals zwischen dem Partner Nikola und General Motors (GM) unter Druck geraten. Investierte Anleger lassen sich davon nicht beunruhigen und bleiben bei dem spekulativen Wert investiert.