Vergangene Woche hat die Europäische Union Initiativen vorgestellt, die die Entwicklung der grünen Wasserstoffindustrie vorantreiben sollen. Als einer der größten europäischen Wasserstoff-Pure-Player dürfte davon auch die norwegische Nel profitieren. Entsprechend erfreut reagiert auch CEO Håkon Volldal.
Konkret identifizierte die EU in ihrem Net Zero Industry Act Elektrolyseure als eine entscheidende Technologie auf dem Weg zur Klimaneutralität. Daher sollen EU-weit einheitliche Regeln eingeführt werden, um Genehmigungsverfahren für Elektrolyseur-Hersteller zu vereinfachen und zu beschleunigen. Darüber hinaus sollen bis 2030 40 Prozent des jährlichen EU-Bedarfs an Elektrolyseuren aus europäischer Produktion kommen.
Håkon Volldal begrüßte die EU-Maßnahmen. Nel freue sich über die zahlreichen Initiativen, die einen attraktiven Investmentrahmen schaffen. Zwischen den Kontinenten herrsche ein harter Wettbewerb um die Spitzenposition für grüne Wasserstofftechnologie, so Volldal. Der Nel-Chef hält das Installationsziel für Elektrolyseure aus europäischer Produktion daher für eine gute Maßnahme.
Wasserstoff-Bank als potenzieller Wachstumstreiber
Zusätzlich gab es neue Informationen zu der angekündigten Wasserstoff-Bank der EU. Diese soll private Investitionen in Projekte zur Produktion des Energieträgers fördern, indem die Kostenlücke zwischen grünem Wasserstoff und fossilen Energieträgern geschlossen wird. Ein Pilotprogramm dazu soll im Herbst 2023 starten. Von dem Budget von 800 Millionen Euro erhalten ausgewählte Produzenten über einen Zeitraum von zehn Jahren eine feste Prämie je produziertem Kilogramm Wasserstoff. Davon sollte die Nachfrage nach Elektrolyseuren und daher auch Nel profitieren.
Die Pläne dürften Nel neue Aufträge bescheren. Langfristig stimmen die Aussichten für den Wasserstoff-Player ohnehin. Allerdings ist die Aktie bereits entsprechend hoch bewertet, weshalb Anleger den spekulativen Investmentcharakter im Hinterkopf behalten sollten.
Charttechnisch bleibt die Lage derweil interessant, aktuell kämpft das Papier mit der 200-Tage-Linie bei 14,49 Norwegischen Kronen. Ein nachhaltiger Sprung über diese Marke dürfte neues Potenzial freisetzen. Ein Stopp bei 1,15 Euro sichert vor etwaigen Verlusten ab.