Mercedes punktet mit sehr guten Zahlen. Der Umsatz des Konzerns aus fortgeführten Geschäften stieg im ersten Quartal um 6 Prozent auf 34,9 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte dank des guten Preisumfelds für Neu- und Gebrauchtwagen sowie wegen Kosteneinschnitten um 19 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Die Aktie macht einen Satz nach oben.
Die Pkw-Sparte erzielte mit 16,4 Prozent vom Umsatz eine für die Branche sehr hohe bereinigte operative Gewinnmarge. Analyst George Galliers von Goldman Sachs nannte in einer ersten Einschätzung die Margen im Autogeschäft im ersten Quartal "beeindruckend". Die bereinigte operative Marge (Ebit) übertreffe mit 16,4 Prozent die Konsensschätzung um fast zwei Prozentpunkte. Gute Verkaufspreise und eine günstige Modellpalette der Stuttgarter hätten höhere Rohstoffpreise mehr als ausgeglichen.
Mercedes-Chef Ola Källenius spielen vor allem die steigenden Preise und sein nach Amtsübernahme 2019 eingeleitetes scharfes Sparprogramm in die Karten. Gleichzeitig stieg der durchschnittliche Umsatz pro Fahrzeug zwischen 2019 und 2021 um 26 Prozent auf 49 800 Euro. Damit will Källenius weitermachen. Darüber hinaus hat der CEO dem Auto-Herstller einen verschärften Fokus auf Luxus verordnet. Nach dem Flaggschiff EQS wird Mercedes 2022 noch den EQE und den SUV EQB ausrollen.
Vorstand Ola Källenius hat zuletzt gezeigt, dass er einen klaren Plan hat. Bis 2026 wird der CEO mit seinem Team rund 60 Milliarden Euro in den Ausbau der Elektromobilität stecken. Dabei muss vor allem das Software-Geschäft forciert werden.
Die aktuellen Zahlen verhelfen der Aktie zu einem kleinen Kurssprung. Aus charttechnischer Sicht würde das Papier ein Kaufsignal generieren, sobald die wichtige 200-Tage-Linie geknackt wird. Diese verläuft bei 66,75 Euro und gilt als Indikator für den längerfristigen Trend.