Europas Neuwagenmarkt kehrte im August zum Wachstum im August zum ersten Mal seit 13 Monaten wieder zu. Experten zweifeln daran, ob die Rekordjagd weitergehen wird. Rekordinflation und eine noch nie dagewesene Energiekrise drohen die Käufer abzuschrecken. Wie geht es mit Mercedes & Co weiter?
Die Zulassungen stiegen im vergangenen Monat um 3,4 Prozent auf 748.961 Fahrzeuge. Das teilte der Verband der europäischen Automobilhersteller am Freitag mit. Die deutsche Mercedes-Benz AG gehörte zu den Gewinnern - mit einem Anstieg von 16 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Zwar scheinen sich die Lieferkettenbeschränkungen wie der Mangel an Halbleitern zu entspannen, jedoch trüben die galoppierende Inflation und eine sich abschwächende Weltwirtschaft die Absatzprognosen.
"Hohe Inflation, steigende Zinssätze ein schwindendes Verbrauchervertrauen gepaart mit einer Verlängerung des der verbesserten Zuverlässigkeit neuerer Fahrzeuge und schnell wechselnden Technologien könnten die zugrundeliegende Nachfrage im Jahr 2023 und darüber hinaus herausfordern", sagte Gillian Davis von Bloomberg Intelligence in einer Notiz diese Woche.
Es bleibt ein schwieriges Umfeld für Mercedes, BMW und Volkswagen. Dennoch hat die Schweizer Großbank UBS zuletzt die Einstufung für Mercedes-Benz nach einem Treffen mit Finanzchef Harald Wilhelm auf "Buy" belassen. Dessen Aussagen zu den aktuellen Bestellungen sowie zu den Preisen und der Produktpalette seien grundsolide gewesen, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer Studie. Es gebe beim Autobauer keine Abschwächung der Aufträge und keine Stornierungen. Hummel hält für die Mercedes-aktie Kurse von 80 Euro für gerechtfertigt.
Fundamental ist Mercedes auf einem guten Weg. Der Fokus auf Luxus zahlt sich aus. Es ist davon auszugehen, dass Mercedes durch die neuen Modelle wie EQS und dem EQB auch in Zukunft von einem Anstieg des durchschnittlichen Umsatzes pro Fahrzeug profitieren wird.
Aus technischer Sicht ist die Aktie an der 100-Tage-Linie gescheitert. Support bekommt das Papier jetzt von der 50-Tage-Linie, die bei 56,75 Euro verläuft. Halten!
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz