Mercedes-Benz hat trotz der Lieferkettenprobleme und des Ukraine-Kriegs dank guter Geschäfte seinen Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Bei Umsatz, Ergebnis und Barmittelzufluss ist der Konzern nun optimistischer als zuvor, wie die Stuttgarter am Mittwoch mitteilten. Die Aktie macht einen Satz nach oben.
Im zweiten Quartal verkaufte Mercedes zwar wegen Lockdowns in China und wegen des Chipmangels wie bekannt deutlich weniger Fahrzeuge, profitierte aber von einer guten Preisentwicklung und dem Trend hin zu teureren Fahrzeugen.
"Den zunehmend komplexen makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen begegnen wir mit erhöhter Umsicht und Widerstandsfähigkeit".
Die am Kapitalmarkt viel beachtete, bereinigte operative Marge für die Pkw-Sparte erwartet Konzernchef Ola Källenius jetzt zwischen 12 und 14 Prozent, nachdem das Management vorher einen Wert am oberen Ende der Spanne von 11,5 bis 13 Prozent in Aussicht gestellt hatte.
Der Konzern steigerte den Umsatz aus fortgeführten Geschäften um 7 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Stuttgarter hatten zwar in den Monaten April bis Juni wegen fehlender Elektronikchips mit 487.100 Autos rund sieben Prozent weniger abgesetzt als ein Jahr zuvor, steigende Preise und der Trend zu teureren Fahrzeugen spielten dem Unternehmen aber in die Karten. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 8 Prozent auf 4,94 Milliarden Euro zu und fiel damit besser aus als von Analysten im Schnitt erwartet.
Analysten gingen im Schnitt von einem Umsatz von 35,5 Milliarden Euro aus. Beim Gewinn pro Aktie schätzen die Analysten im Schnitt 11,21 Euro.
"Den zunehmend komplexen makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen begegnen wir mit erhöhter Umsicht und Widerstandsfähigkeit", sagte Vorstandschef Ola Källenius. Es gebe gute Gründe, mit Zuversicht nach vorne zu schauen, allen voran eine starke Nachfrage.
Mercedes hat mit den Q2-Zahlen überzeugt. Die Schätzungen der Analysten wurden übertroffen. Die psychologisch wichtige Marke von 50,00 Euro hat sich zuletzt als starker Support herausgestellt. Aus technischer Sicht hat das Papier Luft nach oben bis zur 50-Tage-Linie, die bei 60,31 Euro verläuft.