Im zweiten Quartal verkaufte Mercedes zwar wegen Lockdowns in China und wegen des Chipmangels wie bekannt deutlich weniger Fahrzeuge, profitierte aber von einer guten Preisentwicklung und dem Trend hin zu teureren Fahrzeugen. Die Aktie profitiert von den guten News.
Vereinzelt hatten Analysten mit einer Erhöhung der Prognosen von Mercedes gerechnet - aber nicht unbedingt im derzeit unsicheren Wirtschaftsumfeld.
Besser als erwartet fielen die Ergebnisse aus dem zweiten Quartal ohnehin aus. Analyst Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies bezeichnete das Vierteljahr als "erneut sehr stark". JPMorgan-Experte Jose Asumendi sah vor allem eine positive Nachricht darin, dass die besser eingeschätzten Aussichten ihren Ursprung in Preis- und Mixeffekten hätten und nicht in der Absatzmenge.
Die am Kapitalmarkt viel beachtete, bereinigte operative Marge für die Pkw-Sparte erwartet das Management jetzt zwischen 12 und 14 Prozent, nachdem es vorher einen Wert am oberen Ende der Spanne von 11,5 bis 13 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Nach sechs Monaten hat Mercedes hier rund 15 Prozent Marge zu Buche stehen, rechnet aber im zweiten Halbjahr wegen Kostensteigerungen mit einer Belastung von 2 Prozentpunkten im Vergleich zum ersten Halbjahr.
"Den zunehmend komplexen makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen begegnen wir mit erhöhter Umsicht und Widerstandsfähigkeit", sagte Vorstandschef Ola Källenius. Es gebe gute Gründe, mit Zuversicht nach vorne zu schauen.
Mercedes hat mit den Q2-Zahlen überzeugt. Die Schätzungen der Analysten wurden übertroffen. Die Aktie reagiert mit einem deutlichen Plus auf die Zahlen. Aus technischer Sicht hat das Papier Luft nach oben bis zur 50-Tage-Linie, die bei 59,82 Euro verläuft. Knackt das Papier diese Marke, lautet das nächste Etappenziel 62,50 Euro. Hier verläuft ein horizontaler Widerstand. Wird auch diese Hürde genommen, wäre der Weg bis zur 100-Tage-Linie bei 68,46 Euro frei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz