Mercedes-Benz hat in Sachen E-Mobilität ambitionierte Ziele. In Märkten, in denen es möglich ist, sollen ab 2030 nur noch Stromer verkauft werden. Um dieses Vorhaben umzusetzen, benötigt der Konzern allerdings auch Unterstützung, wie CEO Ola Källenius in einem Interview mit der FAZ erklärte. Außerdem zeigt Källenius auf, wo Porsche als Vorbild für Mercedes dient.
Dass E-Fuels bei Neufahrzeugen mit dem Stern keine Rolle spielen, unterstrich der Manager erneut. E-Autos seien wesentlich effizienter. Daher würden bei Mercedes die Investitionen in den Verbrennungsmotor bis 2026 um etwa 80 zurückgefahren. Voller Fokus diene dagegen dem Elektroauto. Källenius rechnet damit, dass die Transformation schneller kommt als erwartet. Jedoch müsse auch die Politik ihren Teil dazu beitragen. Insbesondere bei der Rohstoffversorgung, etwa mit Lithium, benötige man eine europäische, aber auch eine deutsche Rohstoffstrategie.
Angesprochen auf den Börsenerfolg hob Källenius erneut den Fokus auf Luxus hervor. Als Luxushersteller erziele man höhere Gewinnmargen und damit auch höhere Bewertungen. Mercedes reduzierte zuletzt bereits sein Angebot an billigeren Einstiegsmodellen. Die Strategie werde auch weiterverfolgt. In diesem Zusammenhang beglückwünschte Källenius auch Porsche. Der Konzern habe gezeigt, wie es geht, erfolgreich an der Börse zu sein.
Dass das Luxussegment im Automarkt besser abschneiden wird, glaubt auch George Galliers von Goldman Sachs. Der Analyst bestätigte daher neben seiner Kaufempfehlung für Porsche auch die positive Einschätzung für Mercedes. Das Votum „Kaufen“ unterstrich Galliers mit einem Kursziel von 96 Euro. Das entspricht einem Potenzial von über 40 Prozent.
Dass der Fokus auf Luxus Erfolg bringt, zeigte sich bereits in den letzten Jahren, als Mercedes trotz zurückgehender Stückzahlen Rekordgewinne einfuhr. Källenius wird diese Strategie nun zunehmend auf die Spitze treiben. Charttechnisch ist die Aktie nach dem jüngsten Rücksetzer allerdings angeschlagen. Nun gilt es, den GD100 bei 68,04 Euro sowie die Unterstützung bei rund 68,00 Euro zu verteidigen und schnellstmöglich den für den kurzfristigen Chartverlauf wichtigen GD50 bei 71,92 Euro zurückzuerobern. Die Aktie ist vorerst eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.